Kim ist nicht unumstritten. Anfang August hatte die Mitarbeitervereinigung der Weltbank in einem offenen Brief massive Kritik an ihm geübt. In der internationalen Finanzorganisation herrsche eine "Führungskrise", welche die Weltbank auf längere Sicht irrelevant machen könnte, hieß es darin. Die rund 15.000 Mitarbeiter zählende Organisation beklagte Intransparenz bei der Postenbesetzung, Führungsschwäche, interne Unzufriedenheit und ein Übergewicht der Vereinigten Staaten.
„Sind auf einem guten Weg“
Kim hatte sich bei seinem Amtsantritt 2012 nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 auszulöschen. Außerdem solle das Einkommen der unteren 40 Prozent deutlich angehoben werden. „Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, diese wichtigen Ziele zu erreichen“, sagte Kim. Die derzeitige Amtszeit Kims läuft noch bis Mitte 2017.
Die Bundesregierung hatte sich für eine weitere Amtszeit Kims ausgesprochen. Auch andere wichtige Anteilseigner der Weltbank wie die Vereinigten Staaten, China und Frankreich hatten ihre Unterstützung erklärt. Der Chefposten der internationalen Entwicklungsbank mit Sitz in Washington wird traditionell von den Vereinigten Staaten besetzt. Die Schwesterorganisation IWF leitet dagegen üblicherweise ein Europäer, zurzeit die Französin Christine Lagarde.
Die Weltbank verfolgt vor allem das Ziel, die Armut in der Welt zu bekämpfen und die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern. Sie gewährleistet gezielt die Finanzierung von Entwicklungshilfeprojekten. Oft sind die Kredite der Weltbank langfristig und zinslos. Die Weltbank wurde wie der IWF 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods gegründet und sollte ursprünglich den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg voranbringen.
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