Bei dem Mann handelte es sich laut Polizei um den 38-jährigen Alfred Olango, der in der rund 25 Kilometer östlich von San Diego gelegenen Stadt lebte. Laut Aussagen von Verwandten ist Olango ein Flüchtling aus Uganda, der psychische Probleme hatte.
Zwei Polizisten hatten den Schwarzen nach Polizeiangaben in der Nacht zum Mittwoch hinter einem Restaurant gestellt. Sie waren durch Berichte alarmiert worden, dass ein Mann, der offensichtlich "außer sich" sei, mitten im Straßenverkehr herumlaufe.
Die Polizisten hätten versucht, mit dem hin- und herlaufenden Mann zu sprechen, teilte die Polizei mit. Dieser habe dann plötzlich einen "Gegenstand" aus seiner Hosentasche gezogen und damit auf die Polizisten gedeutet. Dies habe ausgesehen, als ob er auf sie schießen wollte. Einer der Polizisten habe daraufhin mit seiner Schusswaffe, der andere mit einem Taser auf den Mann gefeuert.
"Ich habe euch gerufen, damit ihr ihm helft"
Die Polizei versprach transparente Ermittlungen zu dem Fall. Die beteiligten Polizisten, die jeweils mehr als 20 Dienstjahre hinter sich hätten, seien für die Dauer der Ermittlungen beurlaubt worden.
In einem Facebook-Video ist zu hören, wie sich eine Augenzeugin gegenüber der Polizei äußert: "Ich sagte: `Nimm deine Hand aus der Tasche, Baby, oder sie werden dich erschießen.`" Die Frau, die nach eigenen Angaben die Schwester des Opfers ist, sagte in dem Clip über die Polizei: "Ich habe euch gerufen, damit ihr meinem Bruder helft. Ihr habt ihn vor meinen Augen getötet."
Mit Sprechchören wie "Hände hoch, nicht schießen" oder "Das Leben von Schwarzen zählt" zogen am Mittwoch Dutzende Demonstranten durch El Cajon. Sie warfen den beteiligten Polizisten vor, die tödlichen Schüsse ungerechtfertigt und aus rassistischen Gründen abgegeben zu haben.
Der Tod von Schwarzen durch Polizeigewalt hat quer durch die USA in den vergangenen Jahren immer wieder wütende und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Erst vor einer Woche führte der Tod des 43-jährigen Keith Lamont Scott in Charlotte im Bundesstaat North Carolina zu Unruhen.
Quelle : spiegel.de
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