Polizei findet Material für Rohrbomben

  30 September 2016    Gelesen: 540
Polizei findet Material für Rohrbomben
Die Bundespolizei hat am deutsch-österreichischen Grenzübergang Kiefersfelden in einem Auto Material zum Rohrbombenbau entdeckt. Woher das Material kommt, ist noch unklar.
Die Bundespolizei hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in einem Auto Material für den Bau von Rohrbomben sowie mehrere Waffen entdeckt. Die vier Insassen des Fahrzeugs wurden festgenommen und sollen dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, so eine Sprecherin der Bundespolizei. Bei einer Routine-Kontrolle hatten die Beamten am deutsch-österreichischen Grenzübergang bei Kiefersfelden die verdächtige Ladung entdeckt. Die Polizisten vermuteten sprengstoffähnliche Gegenstände im Kofferraum des Wagens und alarmierten daraufhin Sprengstoffexperten.

Wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) am Freitag mitteilte, handelte es sich bei den „sprengstoffähnlichen Gegenständen“ um drei Rohre, wahrscheinlich Schwarzpulver und mögliche Zündvorrichtungen. Funktionstüchtig waren die Bomben nicht, da die Bestandteile nicht zusammengebaut waren. Sprengstoffexperten des LKA prüfen nun, ob es wirklich Schwarzpulver ist und woher es stammen könnte. Noch seien viele Fragen offen, sagte der LKA-Sprecher: Etwa wie die Männer genau in Zusammenhang stehen, wo sie herkamen und wo sie hinwollten.

Auch Hieb- und Stoßwaffen gefunden
Möglicherweise wollte der Fahrer, ein 38 Jahre alter Pole, die drei Afrikaner von der Elfenbeinküste und aus Guinea illegal nach Deutschland einschleusen. Dies werde derzeit geprüft, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Die drei Afrikaner im Alter von 20, 29 und 37 Jahren hatten keine Papiere bei sich.

In dem schwarzen Mittelklasse-Wagen fand die Polizei neben dem Rohrbombenmaterial auch Hieb- und Stoßwaffen sowie Betäubungsmittel. Wo genau sich die Waffen und das verdächtige Material befanden, wollte das LKA mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.

Bundespolizei: „Grenzkontrollen bringen was“

Das Auto war den Beamten gegen 22.30 Uhr am Donnerstagabend bei einer Einreisekontrolle aufgefallen. Nachdem in der Kontrollstelle das verdächtige Material gefunden wurde, wurde die Autobahn in beiden Richtungen ebenso wie eine direkt daneben liegende Raststätte stundenlang gesperrt. Ein Großaufgebot von Bundes- und Landespolizei war im Einsatz. Am Freitagmorgen wurde kurz vor sechs Uhr Entwarnung gegeben. „Es bestand keine Explosionsgefahr“, sagte ein Polizeisprecher. Die Sperrung der Autobahn wurde aufgehoben.

Die Bundespolizei wertete den Fund als Erfolg: „Man sieht: Die Grenzkontrollen bringen was“, sagte die Sprecherin. Erst am Donnerstag war ein 51-Jähriger aus Montenegro, der im November 2015 mit einem Auto voller Waffen auf dem Weg nach Paris erwischt wurde, vom Münchner Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann war wenige Tage vor den Pariser Terroranschlägen an der Autobahn 8 nahe Rosenheim von der Polizei aufgegriffen und festgenommen worden.


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