IS-Sympathisant in Griechenland gefasst

  01 Oktober 2016    Gelesen: 428
IS-Sympathisant in Griechenland gefasst
Panne im Antiterrorkampf in Niedersachsen: Ein Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat kann sich kurz vor seinem Prozess ins Ausland absetzen. Nach zehn Tagen wird er in Griechenland festgenommen.
Kurz vor seinem Prozess am Oberlandesgericht Celle hat sich ein IS-Sympathisant ins Ausland abgesetzt, ist inzwischen aber in Griechenland festgenommen worden. Das Landeskriminalamt Niedersachsen bestätigte die Festnahme des Deutsch-Syrers. Er soll an Deutschland ausgeliefert werden.

Der 20-jährige Mohamad Hasan K. ist als Mitwisser im Prozess gegen die 16-Jährige Safia S. angeklagt, die einen Polizisten in Hannover mit einem Messerstich schwer verletzt hat. Die Tat ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft eine "Märtyreroperation" für die Terrormiliz Islamischer Staat gewesen. Der Prozess beginnt am 20. Oktober.

Die Anklagebehörde in Karlsruhe ermittelt gegen den Mann weiterhin, weil er mit den angeblichen Terrorplänen zu tun haben könnte, die zur Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover im November führten. Weil Beamte auch bei Hausdurchsuchungen im vergangenen Jahr keinerlei Anzeichen einer Flucht entdeckten, sei auf eine Untersuchungshaft verzichtet worden, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Der Prozess am 20. Oktober könne wie vorgesehen starten, selbst wenn der Mitangeklagte bis dahin noch nicht ausgeliefert sein sollte.

Wie das Landeskriminalamt mitteilte, hatten die Beamten am 16. September noch einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des 20-Jährigen. Am folgenden Tag gab es erste Anzeichen einer möglichen Ausreise oder Flucht, so dass die Fahndung eingeleitet wurde. Aufgrund eines dann erwirkten Haftbefehls wurde K. nach intensiven Absprachen zwischen dem Landes- und Bundeskriminalamt und den griechischen Behörden am Dienstag in Griechenland festgenommen.

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