Duterte will nicht mit Hitler verglichen werden

  01 Oktober 2016    Gelesen: 656
Duterte will nicht mit Hitler verglichen werden
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will nicht mit Adolf Hitler verglichen werden, obwohl er den Holocaust zuvor selbst als Vorbild für seinen Feldzug gegen die Drogenkriminalität im Land genannt hatte. Dies geht aus der Mitteilung seines Sprechers Ernesto Abello hervor.
In seiner Rede vor Journalisten erklärte Duterte, dass einige Kritiker ihn als „Hitlers Cousin“ darstellen würden. „Hitler hat drei Millionen Juden massakriert (…) hier sind drei Millionen Drogenabhängige. (…) Ich würde sie gerne umbringen“, sagte Duterte am Freitag in der südphilippinischen Stadt Davao. In Deutschland habe es Hitler gegeben, so Duterte damals, und auf den Philippinen gebe es ihn immer noch. Dabei zeigte er auf sich.

„Der Verweis des Präsidenten auf die Massaker war nichts anderes, als nur eine indirekte Wiederspiegelung des Vergleichs von ihm und dem Massenmörder, Hitler, was er eigentlich stets von sich weist (…) Er schnitt nur noch die negative Gegenüberstellung an, die Menschen zwischen ihm und Hitler machen“, schrieb Abello auf Facebook.

Hitlers Massenmorde und der Wunsch des Präsidenten, drei Millionen Drogendealer umzubringen, seien zwei verschiedene Dinge, so der Sprecher weiter. „Wir wollen die Tiefe der Tragödie, den Tod von sechs Millionen Juden während des Holocausts nicht kleinreden“, schreibt Abello.

Am Freitag hatte der philippinische Präsident gesagt, dass Hitler unschuldige Menschen ermorden lassen habe. Sein Kampf richte sich dagegen gegen Leute, die „alle Verbrecher“ seien. Sie loszuwerden würde „das (Drogen- — Anm. d. Red.) Problem in meinem Land beenden“.

Duterte ist als Hardliner bekannt. Kurz nach seinem Amtsantritt Ende Juni hatte der neue Staatschef die Bevölkerung dazu aufgerufen, Drogenabhängige eigenhändig umzubringen. Nun beschrieb er das Vorgehen: Er wolle der Drogenkriminalität Verdächtige ertränken und mit ihnen die Fische in der Bucht von Manila mästen. Drogendealern drohte er den Tod durch den Strang an, weil er keinen Strom verschwenden wolle.

Noch in seiner Wahlkampagne hatte er angekündigt, als Präsident die Todesstrafe auf den Philippinen wieder einzuführen und der Polizei zu erlauben, Kriminelle gezielt zu erschießen. Nach Polizeiangaben sind bereits mehr als 600 mutmaßliche Dealer ermordet worden.

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