Niederländischer Fotojournalist in Libyen erschossen

  03 Oktober 2016    Gelesen: 443
Niederländischer Fotojournalist in Libyen erschossen
Der Fotoreporter Jeroen Oerlemans hat aus Syrien und Afghanistan berichtet, nun ist er in Libyen ums Leben gekommen. Der Niederländer hatte einen Vorstoß gegen den "Islamischen Staat" begleitet.
In Libyen ist ein niederländischer Fotoreporter getötet worden, der von der Offensive gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Sirte berichtete. Der Journalist sei an den Folgen eines Schusses in die Brust gestorben, sagte ein Arzt im Krankenhaus von Misrata, wo regierungstreue Kämpfer behandelt werden. Ein IS-Scharfschütze habe Jeroen Oerlemans, der unter anderem für das belgische Magazin "Knack" arbeitete, tödlich getroffen.

Das Magazin bestätigte den Tod des Mitarbeiters, der eine Frau und drei kleine Kinder hatte. Oerlemans soll eine kugelsichere Weste und einen Helm getragen haben, als er getroffen wurde. Er soll eindeutig als Reporter erkennbar gewesen sein, sagt ein anderer Journalist, der mit ihm gemeinsam unterwegs war.

Der niederländische Außenminister Bert Koenders sagte zu Oerlemans` Tod, der Journalist sei stets an jene Orte gegangen, vor denen andere gestoppt hätten. "Es ist zutiefst traurig, das er nun den höchsten Preis dafür gezahlt hat." Der niederländische Botschafter in Libyen, Eric Strating, twitterte: "Ruhe in Frieden. Deine Fotos von Sirte, Libyen und anderen Orten werden ewig leben."

Oerlemans war 2012 kurzzeitig von radikalen Islamisten in Syrien entführt worden, wie auch sein britische Kollege John Cantlie. Beide wurden damals von der Freien Syrischen Armee gerettet. Oerlemans hatte unter anderem auch über den Krieg in Afghanistan und die Reise von Flüchtlingen nach Europa berichtet.

Quelle : spiegel.de

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