Syrien: Turkmenen fordern von Türkei Befreiung von el-Bab und Manbidsch

  05 Oktober 2016    Gelesen: 773
Syrien: Turkmenen fordern von Türkei Befreiung von el-Bab und Manbidsch
Während türkische Militäroperationen in Syrien anhalten, fordert die turkmenische Minderheit des arabischen Landes, dass die Freie Syrische Armee (FSA) gemeinsam mit der Türkei die Region bis nach Nordaleppo und Manbidsch von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ und der kurdischen YPG befreit.
„Wir wollen, dass die Region stabil wird und dass Zivilisten in ihre Heimat zurückkehren können. Wir wünschen uns deshalb auch, dass Dscharablus und ihre Region entmint wird. Zuallererst Stabilität muss in die Region einkehren“, sagte Doktor Emin Bozoglan, Vorsitzende der Syrischen Volksversammlung der Turkmenen.

Laut lokalen Medienberichten unterhält die Türkei rund 300 Spezialeinheiten und 40 Panzer gegenwärtig in Syrien. Das türkische Militär arbeitet unter anderem auch daran, Sprengfallen des IS in den befreiten Regionen zu entschärfen. Ankara übernimmt wichtige State Building-Aufgaben, baut Krankenhäuser, stellt Elektrizität her, sichert Wasserzugang zu und modernisiert die generelle Infrastruktur.

„Wir wollen nicht, dass das syrische Volk zu Flüchtlingen wird und auf der Flucht im Wasser etrinkt“, geht aus einer amtlichen Mitteilung der Turkmenen-Vertretung hervor. „Die Region muss stabil sein, sodass die Menschen bleiben und nicht nach Europa, in die Türkei oder andere Länder gehen.“

Laut Bozoglan fühlt sich die turkmenische Minderheit in Nordsyrien sowohl von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ und dem syrischen PKK-Ableger, auch als PYD/YPG bekannt, bedroht.

„Es gibt auch Turkmenen in den Gebirgsregion von Tell Abyad, das von der YPG besetzt wird, und Latakia, das von der syrischen Armee gehalten wird. Wir wünschen uns, dass die türkischen Operationen auf die Regionen ausgebreitet werden“, sagte ein anderes Mitglied der Turkmenen-Organisation. „Der IS und die PYD/YPG werden in Syrien keinen Staat errichten, solange es die Turkmenen gibt.“

Die Syrische Volksversammlung der Turkmenen ist Teil des oppositionellen Syrischen Nationalrates, der von der Türkei unterstützt wird. Die Turkmenen-Organisation wurde 2012 gegründet und unterhält gute Beziehungen zu zahlreichen Turkmenen-Milizen in Syrien, die der Freien Syrischen Armee nahestehen. Besonders eng kooperiert die politische Organisation mit der turkmenischen FSA-Division Sultan Murat. Bei den Versammlungen der Turkmenen-Vereinigung nahmen bereits der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der ehemalige Premierminister Ahmet Davutoglu teil.

Ein Video von der türkischen Militärpräsenz in Syrien:


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