Auch Katharina Nocun verlässt die Piraten

  05 Oktober 2016    Gelesen: 840
Auch Katharina Nocun verlässt die Piraten
Die Piraten verlieren immer mehr prominente Mitglieder. Nach Christopher Lauer, Bernd Schlömer und anderen kehrt nun auch die einstige politische Geschäftsführerin Katharina Nocun der Partei den Rücken.
Der Personalschwund bei den Piraten geht weiter: Nach Bernd Schlömer, Christopher Lauer und anderen prominenten Mitgliedern hat auch die zeitweilige politische Geschäftsführerin Katharina Nocun die Partei verlassen. Das verkündete Nocun am Mittwoch auf Twitter. „Ich bin aus der Piratenpartei ausgetreten“, schrieb Nocun und fügte hinzu: „Lasst uns Freunde bleiben“.

Nocun war im Mai 2013 als Nachfolgerin des in die Kritik geratenen Johannes Ponader zur politischen Geschäftsführerin gewählt worden und galt daraufhin als neue Nachwuchshoffnung in der Partei. Bereits vor dem Parteitag im darauffolgenden November erklärte sie aber, nicht wieder für das Amt kandidieren zu wollen.

„Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen“, sagte Nocun FAZ.NET über ihre Entscheidung. Sie werde der Politik „definitiv erhalten bleiben“ – in welcher Form und in welcher Partei, sei derzeit aber noch unklar. Nocun will den „Kampf um die Zukunft unserer Privatsphäre“ aber auch künftig weiterführen und in den nächsten Wochen den „Protest gegen das BND-Gesetz“ organisieren.

Seit ihrem Ausscheiden aus dem Bundesvorstand der Piraten Ende 2013 ist Nocun als Netzaktivistin aktiv und organisierte unter anderem Proteste für den Whistleblower Edward Snowden sowie gegen die Vorratsdatenspeicherung.

Im Sommer dieses Jahres sorgte Nocun für Aufsehen, als sie sich bei der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk über die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch beschwerte. Nocun vermutete, dass diese auf Internetseiten, die teils von ihrem Mann Sven betrieben wurden, gravierende Verstöße gegen den Datenschutz begangen und private Nutzerdaten unerlaubt weitergegeben habe. Ihre umfangreichen Recherchen legte Nocun in ihrem Blog offen. Die Datenschutzbehörde begann daraufhin, die Seiten zu überprüfen und schickte von Storch einen umfangreichen Fragenkatalog. Auf den Seiten wurden daraufhin unter anderem vorher nicht vorhandene Datenschutzerklärungen ergänzt.


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