Am Montag hatten die USA die Syrien-Gespräche mit Russland über die Umsetzung einer Feuerpause mit dem Vorwurf abgebrochen, die Regierung in Moskau halte sich nicht an ihre Zusagen. Russland wies dies zurück. Das Ende der Gespräche fand vor dem Hintergrund von schweren Luftangriffen auf Ost-Aleppo statt. Dort ist die humanitäre Lage nach UN-Angaben katastrophal. "Die Bilder und Nachrichten aus Ost-Aleppo sind an Grausamkeit kaum noch zu übertreffen", erklärte Steinmeier. "Dieser Wahnsinn kann und darf nicht ewig weitergehen."
Nach Angaben des russischen Außenministeriums kam das Telefongespräch zwischen Kerry und Lawrow auf Bitten der USA zustande. Syrien sei dabei nicht das einzige Thema gewesen. Das französische Außenministerium erklärte, Ayrault werde am Donnerstag nach Moskau und am Freitag nach Washington reisen. Die Regierung in Paris hatte zusammen mit Spanien am Montag einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat eingebracht, der einen sofortigen Waffenstillstand für Aleppo vorsieht.
Sollte Russland sich dem entgegenstellen, werde man den Entwurf trotzdem zur Abstimmung vorlegen, verlautete aus französischen Kreisen. Dann würde für alle sichtbar werden, dass die Regierung in Moskau mit Syrien gemeinsame Sache mache. "Das ist alles, was wir noch haben", verlautete aus französischen Diplomatenkreisen. "Wir sind keine Idioten. Die Russen werden nicht von einem Tag auf den nächsten anfangen, die Menschenrechte zu respektieren. Aber wir haben sonst nichts, womit wir Druck auf sie ausüben können."
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