Nun, in der Nacht zum Donnerstag, während Hillary Clinton und Donald Trump im dritten Fernsehduell miteinander stritten, hat Musk erklärt: Alle neuen Autos aus dem Hause Tesla würden nun mit der nötigen Technik für komplett autonomes Fahren ausgerüstet. Die Software dazu solle später schrittweise freigeschaltet werden.
Ultraschall-Sensoren
Was das bedeutete, machte er mit einem schillernden Beispiel deutlich: Bis Ende des kommenden Jahres solle es etwa möglich sein, von Los Angeles (an der Westküste der Vereinigten Staaten) nach New York (an der Ostküste) gefahren zu werden, ohne auch nur einen Handgriff machen zu müssen. Gar nicht mehr so lange hin ist das.
Alle Tesla-Fahrzeuge bekämen nun acht Kameras statt bisher einer, Ultraschall- und Radar-Sensoren mit höherer Reichweite und Auflösung sowie 40 Mal mehr Rechenleistung im Computer, sagte Musk. Das für das Jahr 2017 angekündigte günstigere Fahrzeug Model 3 gehöre dazu. Bisher verkaufte Teslas könnten allerdings nicht nachgerüstet werden. „Ich wünschte, man könnte es anders machen“ - aber wegen der engen Integration sei das so unrealistisch wie jemandem eine Wirbelsäule zu transplantieren.
Die Software zum autonomen Fahren soll im sogenannten „Schatten-Modus“ dazulernen. Dabei werde der Computer - während der Mensch fährt - im Hintergrund die Verkehrssituation analysieren, so Musk. Er räumte ein, dass die Einführung der Software von lokalen Regeln abhängen werde. So hoffe er, dass es in den Vereinigten Staaten keinen Flickenteppich verschiedener Vorschriften von Bundesstaat zu Bundesstaat geben werde.
Tesla ist der erste Hersteller, der ankündigte, alle seine Fahrzeuge mit Roboterwagen-Technik auszurüsten. Die Firma will bis zum Jahr 2018 die Produktion von 50.000 auf 500.000 Wagen pro Jahr hochschrauben. Für das Jahr 2020 stellte Musk die Marke von einer Million in Aussicht. Die Masse soll das Model 3 ausmachen, für das es aus dem Stand nahezu 400.000 Vorbestellungen gab.
Unterdessen arbeiten alle in der Autobranche - und auch diverse Technologie-Unternehmen - an Technik für autonomes Fahren. Alphabet (Google) schickt seit dem Jahr 2009 selbstfahrende Autos auf die Straße, der Fahrdienst-Vermittler Uber testet in der amerikanischen Stadt Pittsburgh Robotertaxis mit Passagieren an Bord. Verschiedene etablierte Autohersteller kündigten selbstfahrende Autos für die Jahre 2020 bis 2022 an.
Tesla will auch eine eigene Plattform entwickeln, über die Besitzer ihre selbstfahrenden Autos zum Geldverdienen losschicken können. Das würde die Firma zu einem Konkurrenten für Fahrdienst- Vermittler wie Uber machen.
Teslas bisheriger Fahrassistent „Autopilot“ soll als eigenständige Funktion erhalten bleiben und weiterentwickelt werden. Tesla war unter anderem in Deutschland in die Kritik geraten mit dem Vorwurf, der Name erwecke den Eindruck, das Auto könne sich selbst steuern.
Das Unternehmen betont, der Fahrer müsse auch im „Autopilot“-Modus jederzeit den Überblick und die Kontrolle über das Auto behalten. Im Mai war ein Mann in Florida ums Leben gekommen, weil sein Tesla mit eingeschaltetem „Autopilot“-Assistenten unter einen Lastwagen raste, der die Straße querte.
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