Bericht sieht großes Risiko von Altersarmut

  26 Oktober 2016    Gelesen: 534
Bericht sieht großes Risiko von Altersarmut
Frauen müssen im Rentenalter mit wesentlich weniger Geld auskommen als Männer, Geringverdienern und ehemals Selbstständigen droht ebenfalls Armut. Dies geht aus einem Bericht der Bundesregierung hervor. Manche sichern sich zusätzlich ab.
Viele Bürger werden im Ruhestand nicht ausreichend finanziell abgesichert sein, wenn sie nicht selbst mehr für ihre Altersvorsorge tun. Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf den "Alterssicherungsbericht 2016" der Bundesregierung. Das Versorgungsniveau der zukünftigen Rentner werde "ohne zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen". Es bestehe vor allem für Geringverdiener "ein erhebliches Risiko. Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an", zitiert die Zeitung aus der Analyse.

Die gesetzliche Rente habe die größte Bedeutung für die Versorgung älterer Menschen, stellt der Bericht laut "SZ" fest. Anfang 2015 waren etwa 17 Millionen Personen in Deutschland 65 Jahre oder älter. Fast drei Viertel aller an diese Generation gezahlten Altersleistungen stammten aus der Rentenkasse. Viele hätten aber Zusatzeinkünfte, knapp ein Drittel zum Beispiel aus der betrieblichen Altersvorsorge. Im Durchschnitt erhielten sie dadurch monatlich brutto 418 Euro. Auf diesem Niveau bewegten sich auch die ausgezahlten Zusatzrenten aus privaten Versicherungen.

Am häufigsten verfügen Senioren neben der Rente oder der Pension aber über Zinseinkünfte, wie es in dem Dokument heißt. Ehepaare kassierten so im Westen immerhin 282 Euro monatlich, Alleinstehende 178 Euro. Deutlich höher sind demnach die weniger verbreiteten Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Ehepaare im Rentenalter erzielten damit Einnahmen von 947 Euro pro Monat. In dem Bericht wird hierzu angemerkt: "Personen mit Wohneigentum weisen ein deutlich höheres verfügbares Einkommen auf als Mieter."

Frauen im Nachteil

Das Zahlenwerk beruht auf der Erhebung "Alterssicherung in Deutschland", die laut Bundesregierung "umfangreichste repräsentative Datenquelle zur Einkommenssituation der deutschen Bevölkerung im Alter". Dafür hat TNS Infratest Sozialforschung 2015 mehr als 30.000 Bürger befragt und deren Angaben auf die Bevölkerung hochgerechnet.

Der Untersuchung zufolge gebe es große Einkommensunterschiede: So haben Männer mit einem Alterseinkommen von netto durchschnittlich gut 1700 Euro fast 600 Euro mehr als Frauen. Erwähnt wird ebenfalls das "überdurchschnittliche Alterseinkommen" von Beamten. Deren Pensionen seien mit durchschnittlich netto 2300 Euro höher als die Leistungen anderer Versorgungssysteme.

Die Regierungsanalyse weist der "SZ" zufolge auch darauf hin, dass die Alterseinkommen bei Selbständigen "deutlich ungleichmäßiger verteilt" seien als bei abhängig Beschäftigten. Fast die Hälfte ehemals Selbstständiger verfüge über ein Nettoeinkommen von weniger als 1000 Euro.

Quelle: n-tv.de

Tags:


Newsticker