Dutzende Dorfbewohner getötet - IS-Tat vermutet

  26 Oktober 2016    Gelesen: 828
Dutzende Dorfbewohner getötet - IS-Tat vermutet
In Afghanistan sind nach Regierungsangaben mindestens 30 Zivilisten getötet worden. Auch Kinder befänden sich unter den Opfer, sagt der Gouverneur. Er vermutet einen Racheakt des IS.
Die meisten Opfer sollen Hirten sein: In der zentralafghanischen Provinz Ghor sind nach offiziellen Angaben mindestens 30 Zivilisten getötet worden sein. Der Sprecher des Gouverneurspalastes, Abdulhai Khatibi, sagte am Mittwoch, Kämpfer des "Islamischen Staates" (IS) hätten am Dienstag fast 1000 Schafe stehlen wollen, aber Anwohner hätten sich mithilfe der Sicherheitskräfte entschlossen gewehrt. Zwei der rund 100 IS-Kämpfer seien getötet und der Sohn eines Kommandeurs verletzt worden. Auf dem Rückzug hätten die IS-Kämpfer dann aus Rache die Zivilisten entführt und getötet.

Bei den Kämpfern handele es sich um ehemalige Anhänger der radikalislamischen Taliban, hieß es weiter. Vor acht Monaten seien sie nach Ostafghanistan gegangen und als IS-Kämpfer zurückgekehrt. Diese bekannte sich bisher aber noch nicht zu der Tat.

Unter den Opfern befänden sich auch Kinder, sagte Nasir Chaseh, Gouverneur der Provinz. Er vermutet hinter der Tat einen Racheakt, um den Tod eines IS-Anführers nördlich der Provinzhauptstadt Firoskoh zu rächen. "Mithilfe von Ortsansässigen haben unsere Sicherheitskräfte gestern einen Einsatz durchgeführt und einen IS-Kommandeur getötet", sagte Nasir Chaseh der Nachrichtenagentur AFP. Daraufhin hätten IS-Kämpfer die Dorfbewohner entführt, die meisten davon Hirten. Die Leichen seien am Mittwochmorgen entdeckt worden.

Neben den radikalislamischen Taliban verübt auch der "Islamische Staat" vermehrt Anschläge in Afghanistan. Vor allem im Osten des Landes macht die Miliz den Taliban zunehmend Konkurrenz. Ende Juli hatte der IS die Verantwortung für einen Anschlag auf eine Demonstration schiitischer Hasara in der Hauptstadt Kabul übernommen, bei dem mehr als 80 Menschen getötet worden waren.


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