Kann Merkel Friedland verschenken, wie Chruschtschow die Krim? – LINKE-Politiker

  28 Oktober 2016    Gelesen: 686
Kann Merkel Friedland verschenken, wie Chruschtschow die Krim? – LINKE-Politiker
Solange die „großen“ Politiker nicht über die Krim sprechen wollen, muss die Volksdiplomatie aktiv werden, wie Andreas Maurer, LINKE-Fraktionschef im Stadtrat der niedersächsischen Kleinstadt Quakenbrück, bei einem Besuch auf der Schwarzmeerhalbinsel sagte.
Mit einer Delegation aus Partei- und Politikerkollegen, Geschäftsleuten und Vertretern der Zivilgesellschaft aus Deutschland besucht Maurer gegenwärtig die Krim, um die bestehende politische und mediale Blockade zu durchbrechen. Bevor man sich ein Urteil über die Situation auf der Krim bilden könne, so Maurer, müsse man erst einmal selbst auf die Halbinsel kommen und sich mit den Menschen unterhalten.

Während der Reise habe er sich besonders mit den Problemen der Minderheiten, darunter der Krimtataren auseinandergesetzt, betont Maurer im Sputnik-Interview. „Für mich als Kommunalpolitiker steht fest, dass es höchste Priorität hat, wenn Menschen selbst per Referendum entscheiden, wie sie leben wollen. So war es beim Brexit in Großbritannien der Fall. Genauso haben sich die Krim-Einwohner für Russland entschieden“, sagte der LINKE-Politiker.

In Deutschland verweise man oft darauf, dass Nikita Chruschtschow 1954 die Krim und ihre gesamte Bevölkerung einfach der damaligen ukrainischen Sowjetrepublik geschenkt hatte. „Was würde man aber sagen, wenn Frau Merkel auf die Idee käme, zum Beispiel Friedland jemandem zu verschenken. Wäre das gesetzlich? Absurd“, fährt Maurer fort. Maurer empfiehlt nun deutschen Politikern, sich doch einmal mit den Menschen auf der Krim zu unterhalten, sich selbst alles anzuschauen. Eine Annexion habe es sicher nicht gegeben, sondern vielmehr eine Sezession.

In der Delegation seien auch zwei Unternehmer aus Norwegen, die im Bereich Straßen- und Brückenbau tätig seien, teilt Maurer mit: „Sie haben viele Fotos gemacht und sich Baustellen angeguckt. (…) Sie werden Partner im eigenen Land ermutigen und ihnen sagen, dass es sich lohnt hierher zu kommen.“ Bald würden sicher auch größere Unternehmen auf die Krim kommen, ein türkischer Geschäftsmann aus der Wohnungsbaubranche habe sich auch schon interessiert gezeigt.

„Auf den russischen Markt darf man nicht verzichten“, betont Maurer. Politiker sollten den Weg ebnen, damit ihnen dann die Geschäftsleute folgen könnten. Sport für die Freundschaft

Maurer will auch eine deutsche Fußballmannschaft zu einem Freundschaftsspiel auf die Krim bringen: „Man muss es auch den jungen Menschen ermöglichen, die Krim zu besuchen. Wir wollen hier auch ein Boxturnier veranstalten. Egal, was die ukrainische Regierung dazu meint. Wir lassen uns nicht einschüchtern.“

Zu Besuch bei den Deutschen der Krim

Die deutsche Delegation befindet sich auf Einladung der Krimdeutschen auf der Halbinsel. Anlass sind die Regionen übergreifenden Tage der deutschen Kultur. Die Krimeinwohner organisierten ihren deutschen Gästen ein vielfältiges Kulturprogramm, darunter auch den Besuch der einstigen deutschen Kolonie Kronental, die 1810 von Auswanderern aus Württemberg und Baden gegründet worden war.

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