15 Jahre Haft für Hebamme wegen versuchten Mordes

  28 Oktober 2016    Gelesen: 499
15 Jahre Haft für Hebamme wegen versuchten Mordes
Eine Hebamme muss ins Gefängnis, weil sie sieben Frauen vor dem Kaiserschnitt Blutverdünner verabreicht und so versucht hat, sie umzubringen. Das Motiv verblüfft.
Das Landgericht München hat eine Hebamme wegen siebenfachen versuchten Mordes an werdenden Müttern zu 15 Jahren Haft verurteilt. Außerdem verhängte das Gericht am Freitag ein lebenslanges Berufsverbot gegen die Frau. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 35 Jahre alte Regina K. ihren Opfern vor einem Kaiserschnitt Blutverdünner verabreicht hatte.

Die gebürtige Gießenerin, die bei ihrer Ausbildung an der Hebammen-Schule in Kiel als eine der Klassenbesten abschnitt, soll den Frauen heimlich Heparin verabreicht haben. Die Patientinnen wären ohne Not-Operationen verblutet. Eine der Frauen brauchte 44 Bluttransfusionen. Seither kann sie keine Kinder mehr bekommen.

Mit der Strafe blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld plädiert hatte. Die Verteidigung hatte dagegen einen Freispruch gefordert. Als Motiv nahm das Gericht berufliche Unzufriedenheit an, die Staatsanwaltschaft hatte von dem Versuch einer „Aufwertung ihres Selbstwertgefühls“ und einer „insgeheimen Demonstration einer Überlegenheit» gesprochen. Neben dem versuchten Mord verurteilte das Gericht die Frau unter anderem auch wegen verschiedener Körperverletzungsdelikte.


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