WM-Spitzenreiter Rosberg ließ es zum Auftakt dagegen langsam angehen. Der Deutsche, der theoretisch schon nach dem Rennen am Sonntag vorzeitig Weltmeister sein kann, belegte mit rund sieben Zehnteln Rückstand nur den siebten Platz. Sieben Hundertstel-Sekunden hinter Hamilton holte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel zunächst einen ermutigenden zweiten Rang direkt vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen.
Hamilton gibt Titel nicht auf
Hamiltons beste Rundenzeit ist besonders hoch zu bewerten, weil er sie anders als seine ersten Verfolger auf den härteren Mediumreifen aufstellte. "Solange mein Herz schlägt und es noch eine Chance auf den Titel gibt, werde ich darum kämpfen", hatte Hamilton vor dem Training gesagt. Rosberg weigerte sich indes weiterhin, über den Titel zu sprechen. "Natürlich spüre ich Anspannung - wie vor jedem anderen Grand Prix auch", sagte Rosberg lediglich.
Nico Hülkenberg im Force India wurde starker Fünfter, die hochgehandelten Red Bulls hatten dagegen zum Auftakt Probleme. Der Australier Daniel Ricciardo wurde nur Achter, der Niederländer Max Verstappen belegte Rang 14 und kam insgesamt nur auf zehn Runden: Während der Session musste er mit rauchender Bremse abbrechen, in der Red-Bull-Box wurde der Feuerlöscher gezückt. Pascal Wehrlein belegte im Manor den letzten Platz.
Die Ausgangslage im WM-Duell ist indes klar: Gewinnt Rosberg am Sonntag und Hamilton wird höchstens Zehnter - im Klartext also: Hamilton scheidet aus - dann ist der Deutsche Weltmeister. Andersherum würde allerdings auch ein Ausfall Rosbergs am Sonntag die Uhren zwei Rennen vor Schluss quasi auf null stellen. Eine gewisse Sorge vor einem solchen Szenario bei Mercedes ist daher momentan greifbar. Niemand will, dass die WM so kurz vor Schluss durch mangelnde Zuverlässigkeit entschieden wird.
Schwieriger Kurs fordert Maximum
Auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez sind Autos und Ingenieure ohnehin in besonderer Weise gefordert: Der Kurs in Mexiko-Stadt liegt rund 2200 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der mit Abstand höchstgelegene im Kalender. In der dünnen Luft ist es "schwierig für das Auto, das ist definitiv am Limit", sagte Rosberg.
Vor allem Hamilton sieht sich in dieser Hinsicht als gebranntes Kind. "Ich hoffe und bete, dass mein Auto in den verbleibenden Rennen stabil ist", sagte der Engländer. Vor allem im Qualifying hatte die Technik Hamilton in diesem Jahr des Öfteren im Stich gelassen, in Malaysia nahm ihm zudem ein Motorschaden den sicheren Sieg.
"Mir ist mehr passiert als auf der anderen Seite der Garage", sagt Hamilton, und die Angst vor weiteren Defekten begleite ihn nun ständig: "Das hört nicht auf, das wird bis zum Zielstrich in Abu Dhabi weitergehen." Allerdings könnte schon an diesem Wochenende auch das Wetter eine große Rolle im WM-Duell spielen. Außentemperaturen von nur zwölf Grad und ein wolkenverhangener Himmel am gaben schon einen Vorgeschmack - für den Rennsonntag ist Regen nicht unwahrscheinlich.
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