Oettinger sagte nach Angaben eines Anwesenden, die Region werde von "Kommunisten" geführt, die ganz Europa blockierten, was nicht akzeptabel sei. Frank Compernolle, der die Wallonie und Brüssel in Wirtschaftsfragen in Hamburg vertritt, bestätigte die Aussagen, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga meldete. Er war Zuhörer bei der Veranstaltung des Unternehmerverbands in Hamburg, bei der Oettinger sprach. Compernolle sagte er Zeitung "Le Soir", er sei vorzeitig gegangen. Das Ganze habe "nach einer Stammtischrede geklungen, nicht nach der Ansprache eines EU-Kommissars".
Frederic Masquelin, der Sprecher des wallonische Regierungschefs Paul Magnette, sagte Belga: "Wenn alles, was berichtet wird, sich als wahr herausstellt, handelt es sich um skandalöse Äußerungen, die von völliger Verachtung zeugen für unsere Region, ihre gewählten Vertreter, ihre Bürger und die Zivilgesellschaft, die sich mobilisiert hat." Er hoffe, dass die EU-Kommission das nicht durchgehen lasse.
Oettinger, bisher zuständig für Digitalwirtschaft, soll nach dem Abgang einer Kollegin nun den Posten des Haushaltskommissars übernehmen. In seiner Rede bezeichnete er Chinesen als "Schlitzaugen", sprach von einer vermeintlichen "Homo-Pflichtehe" und ließ durchblicken, dass er glaubt, Frauen könnten ohne Quotenregelung keine Spitzenpositionen erreichen. Oettinger spielte die Aussagen später herunter. Seine Worte über "Schlitzaugen" seien eine "saloppe Äußerung" gewesen, sagte er der Zeitung "Die Welt".
Quelle: n-tv.de
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