Gedenkt Aggression in Jugoslawien – Lawrow beantwortet Vorwürfe des Westens zu Syrien

  31 Oktober 2016    Gelesen: 1335
Gedenkt Aggression in Jugoslawien – Lawrow beantwortet Vorwürfe des Westens zu Syrien
Die USA greifen zu öffentlichen Beleidigungen, indem sie Russland „Kriegsverbrechen“ in Syrien vorwerfen, während die Luftangriffe der Nato-Truppen auf die damalige Bundesrepublik Jugoslawien im Jahr 1999 eine Aggression waren. Das sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Montag in einem Interview mit dem russischen TV-Sender Rossija 1.
„Die Aggression gegen Jugoslawien war natürlich genau das – eine Aggression. Übrigens war es der erste Angriff auf ein souveränes Land in Europa seit 1945. Wenn wir schon darüber sprechen, greifen unsere westlichen Partner, vor allem die Amerikaner und Briten, vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Syrien in ihrer Hysterie bereits zu öffentlichen Beleidigungen, wenn diese solche Worte wie ‚Barbarei‘ und ‚Kriegsverbrechen“ in Bezug auf Syrien verwenden“, so Lawrow.

Der Nato-Einsatz in Jugoslawien war ihm zufolge von Angriffen auf viele Zivilobjekte begleitet, darunter das serbische Fernsehen und Brücken, über die zivile Personenzüge gefahren waren, usw.

Niemand erinnere sich heute an die Tausenden Toten, unter denen Hunderte Kinder waren. Auch an rund 250.000 Flüchtlinge würde sich keiner mehr erinnern.

Westliche Länder werfen Moskau und Damaskus Bombardements auf Zivilisten und Vertreter der sogenannten gemäßigten Opposition in Syrien vor. Syrien und Russland beteuern, ihre Angriffe seien ausschließlich gegen die Terroristen gerichtet, und werfen den USA die Unfähigkeit vor, die gemäßigte Opposition von der Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) zu unterscheiden, was Washington früher versprochen hatte.

Am 24. März 1999 hatte die Nato ihren Militäreinsatz gegen Jugoslawien begonnen. Er war nicht von der Uno legitimiert worden, dauerte aber bis zum 10. Juni. Am Ende nahmen die Nato und eine internationale Übergangsverwaltung das Kosovo unter ihre Kontrolle. Später wurden die meisten Vollmachten den dort lebenden Kosovo-Albanern überlassen.

Die genaue Zahl der Todesopfer ist immer noch nicht bekannt. Die serbischen Behörden schätzten sie auf etwa 2500 Menschen, darunter 89 Kinder. Verletzt worden seien etwa 12.500 Menschen. Der materielle Schaden belief sich laut verschiedenen Quellen auf 30 bis 100 Milliarden US-Dollar.

Quelle : sputnik.de

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