Ukrainischer Präsident Die 867 Millionen Euro des Petro Poroschenko

  01 November 2016    Gelesen: 653
Ukrainischer Präsident Die 867 Millionen Euro des Petro Poroschenko
Auflagen des Internationalen Währungsfonds zwangen den ukrainischen Präsidenten Poroschenko, sein Vermögen detailliert offenzulegen. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gewährte Einblick in seine Konten.
In der Ukraine haben mehr als 100.000 Beamte und Regierungsmitglieder ihre Vermögensverhältnisse im Internet offengelegt. Grundlage dafür ist ein neues Gesetz, das den Staatsdienern mehr Transparenz vorschreibt. Falschangaben ziehen bis zu zwei Jahre Gefängnis nach sich.

Der Reichste von allen ist demnach der Präsident, Petro Poroschenko. Er ist nicht nur Staatschef, sondern auch schwerreicher Schokoladenfabrikant. Sein Vermögen auf Bankkonten gab Poroschenko mit umgerechnet 23,7 Millionen Euro an. Außerdem besitzt er mehr als hundert Unternehmen in mehreren Ländern, darunter in Russland. Wie die Wochenzeitung "Nowoje Wremja" errechnete, beläuft sich Poroschenkos Gesamtvermögen auf 867 Millionen Euro. Das macht ihn zum viertreichsten Mann des Landes - nach drei Oligarchen.

Regierungschef Wolodimir Groisman deklarierte unter anderem 913.000 Euro in bar - und neun Luxusuhren. Innenminister Arsen Awakow besitzt nach eigenen Angaben drei Wohnungen - eine davon 657 Quadratmeter groß -, einen Weinkeller mit rund 750 Flaschen sowie eine Kunst- und Antiquitätensammlung mit einem echten Gemälde von Pablo Picasso.

Klitschko gibt mehr als neun Millionen Euro an

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko nannte in seinen Unterlagen sieben Fahrräder. Zudem gab er Vermögenswerte in Höhe von mehr als neun Millionen Euro an. Anteile an Firmen und Immobilien im Ausland besitzt der Ex-Boxweltmeister nach eigener Darstellung nicht.

Das neue Transparenzgesetz hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) Kiew zur Auflage für frische Finanzmittel gemacht - als Beitrag zum Kampf gegen Korruption. Nach dem Machtwechsel in der Ukraine 2014 hatte der IWF ein 17,5 Milliarden Dollar umfassendes Unterstützungsprogramm aufgelegt, da die ukrainische Wirtschaft schwer angeschlagen ist.

Im August 2015 hatte der IWF seine Zahlungen aber gestoppt, weil Anti-Korruptionsmaßnahmen ausblieben und die geforderte Sparpolitik nicht umgesetzt wurde. Erst Mitte September zahlte der IWF dann eine weitere Tranche seines Hilfspakets in Höhe von einer Milliarde US-Dollar aus.

Quelle : spiegel.de

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