Doch am Wochenende erklärte der prominente uigurische Geschäftsmann Adil Memettur auf dem beliebten Mikro-Bloggingdienst Sina Weibo, er könne die App nicht mehr benutzen – und forderte obendrein seine muslimischen Bekannten dazu auf, es ihm gleich zu tun. Der Grund: Das Wort „Schwein“ sei ein No-Go für Muslime. „Alibaba ist ein internationales Unternehmen, könnte es bitte auch auf muslimische Tabus Rücksicht nehmen?“, so Memettur weiter.
Dabei sei die App gerade unter Minderheiten wie etwa den Uiguren äußerst populär, da über sie auch Personen mit in China unüblichen Namen ohne Probleme buchen könnten. Mittlerweile hat Memettur den Post gelöscht und sich entschuldigt, doch die Angelegenheit ist durchaus pikant. Denn nicht nur in der heimischen Küche hat das Schwein seinen festen Platz, auch in der chinesischen Kultur wird das Tier mit allerlei Folklore gefeiert. So ist das Schwein etwa das zwölfte Tierkreiszeichen im chinesischen Horoskop. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen auf den Post aus. Während sich manche Kommentatoren noch darüber amüsierten, dass nun in der Literatur alle Stellen mit Schweinen angepasst werden müssten, beleidigten andere schlicht Uguren oder Muslime als solche.
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Insgesamt gibt es in China nur rund 20 Millionen Muslime. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von gerade einmal rund 1,6 Prozent. Die meisten von ihnen leben im Westen des Landes, wo es in der Provinz Xinjiang auch immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Der Staat macht hierfür uigurische Extremisten verantwortlich.
Bei Alibaba distanziert man sich derweil von dem Trubel, den der scheinbar harmlose Namenswechsel verursacht hat. Ein Unternehmenssprecher sagte der BBC, Alibaba respektiere und schätze alle Religionen. Der neue Name solle lediglich das Streben verkörpern, seine Träume zu verfolgen, sich zurückzulehnen und einfach das Leben zu genießen. Fürs Erste hat er wohl eher das Gegenteil dessen bewirkt.
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