Ausländische Kriege treiben Washington in Bankrott – US-Medien

  02 November 2016    Gelesen: 904
Ausländische Kriege treiben Washington in Bankrott – US-Medien
Der US-amerikanische Wirtschaftsexperte Jeffrey D. Sachs hat in einem Gastbeitrag für die Zeitung The Boston Globe die USA wegen übermäßiger Ausgaben für Militäroperationen auf der ganzen Welt kritisiert.
Die Verteilung nationaler Ressourcen, so Sachs, hänge stets von der Wahl zwischen „Krieg“ und „Frieden“, „Kanonen“ und „Butter“ ab.

„Und wenn die USA grundsätzlich die falsche Wahl treffen und riesige Summen verschwenden und dabei die nationale Sicherheit untergraben, wenn auch der nächste Präsident aus dieser Falle aus teuren Kriegen in Nahost nicht herauskommt, dann können nur die Budgetausgaben sämtliche Hoffnungen auf Lösung unserer vielfältigen inneren Probleme untergraben“, schreibt der Wirtschaftsexperte.

Washington leide an „imperialistischer Überanstrengung“, wie es, so Sachs, der Historiker Paul Kennedy bezeichnet hätte. Dabei sei der Begriff „Imperium“ in Bezug auf die USA zwar nicht ganz objektiv, jedoch richtig, wenn man bedenke, wie Amerika zurzeit seine Macht ausnutze: Ein Imperium sei eine Gruppe von Territorien, die von einer Macht kontrolliert werde, und obwohl Washington nur wenige ausländische Territorien direkt kontrolliere, befinden sich seine Streitkräfte doch in Dutzenden Ländern. Und die USA setzten durchaus ihre Macht ein, um Entscheidungen zu beeinflussen und zu zeigen, wer in diesen Staaten das Sagen hat.

Sachs führt hierzu eine offizielle Statistik des Verteidigungsministeriums an: Den USA gehören 4.999 Militärobjekte – 662 davon befinden sich dabei auf fremdem Staatsgebiet. Dafür würden jährlich rund 900 Milliarden Dollar ausgegeben – rund ein Viertel aller Ausgaben der US-Regierung. Und doch hätten die amerikanischen Kriege nie den nationalen Interessen des eigenen Landes gedient. Für Sachs ist das eine Tatsache. Die aktuelle Situation hat er mit den Militärausgaben in der UdSSR in den 80er Jahren verglichen. Diese hätten die Sowjetunion bankrott gemacht. „Die USA geben auch zu viel Geld für Verteidigung aus. Wenn sie die Kriege im Nahen Osten fortsetzen und sich auf ein Wettrüsten mit China einlassen, erwartet sie ein ähnlicher Weg zum Niedergang.“ Nun stehen die USA vor der Wahl: Das Projekt des „unipolaren Dominierens“ fortzusetzen – trotz Niederlagen in Nahost und eigenen Wirtschaftsproblemen – oder den imperialistischen Ambitionen im Sinne der eigenen Wirtschaft ein Ende zu setzen.

Quelle : sputnik.de

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