Nach Erdbeben-Verlusten: Italienische Firmen bitten Putin um Embargo-Stopp

  04 November 2016    Gelesen: 649
Nach Erdbeben-Verlusten: Italienische Firmen bitten Putin um Embargo-Stopp
Geschäftsleute aus den Regionen Marken und Umbrien, die am stärksten von den jüngsten Erdbeben in Zentralitalien betroffen sind, haben Russlands Präsident Wladimir Putin gebeten, die russischen Gegensanktionen wenigstens zeitweise aufzuheben. Dies sagte der Vorsitzende der Handelskammer von Pesaro und Urbino, Alberto Drudi, gegenüber RIA Novosti.
Die entsprechende Bitte formulierte Drudi nach eigenen Angaben zusammen mit dem Präsident der Handelskammer der Provinz Perugia, Giorgio Mencaroni, in einem Brief an Russlands Staatschef Putin. Am Donnerstag soll das Dokument der russischen Botschaft in Italien übergeben werden.

Die entsprechende Bitte formulierte Drudi nach eigenen Angaben zusammen mit dem Präsident der Handelskammer der Provinz Perugia, Giorgio Mencaroni, in einem Brief an Russlands Staatschef Putin. Am Donnerstag soll das Dokument der russischen Botschaft in Italien übergeben werden.

„Die Zusammenarbeit unserer Unternehmen mit den russischen Kollegen hat eine lange Geschichte. In den letzten 20 bis 30 Jahren konnten wir wirklich enge Beziehungen aufbauen, die zu einer echten Wirtschaftsrealität wurden“, so Drudi. „Natürlich schaden die EU-Sanktionen und Gegensanktionen von Russland diesen Kooperationen; und wir haben schon mehrmals von der Notwendigkeit ihrer Aufhebung gesprochen.“

Allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hätten in der Provinz Pesaro und Urbino tätige Unternehmen 35 Prozent ihrer Exporte nach Russland verloren und dadurch einen Schaden im Wert von 88 Millionen Euro erlitten. Fast 44.000 Unternehmen gibt es laut Drudi in der Provinz, vor allem nach den verheerenden Erdbeben befinde sich das Gebiet nun aber in einer sehr schwierigen Lage: viele Gebäude seien zerstört, Menschen mussten ihre Häuser verlassen und nicht selten sogar in Autos übernachten.

„Genau deswegen sind wir auf die Idee gekommen, die von beiden Seiten verhängten Sanktionen zumindest zeitweise einzustellen“, so Drudi. „Jemand muss doch den ersten Schritt machen. Diese Sanktionen stören unsere Beziehungen sehr. Wir hoffen, dass es gelingen wird, sie doch zu überwinden“, schloss der Handelskammer-Vorsitzende.

Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen hatten sich nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts deutlich verschlechtert. Die EU und die USA gingen im Juni 2014 von Einzelsanktionen gegen Privatpersonen und Unternehmen zu einschränkenden Maßnahmen gegen ganze Sektoren der russischen Wirtschaft über. Im Gegenzug erließ Moskau ein Einfuhrverbot für Lebensmittel aus den Ländern, die Sanktionen gegen Russland verhängt hatten.

sputniknews.com

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