Griechenland kassiert Rüge wegen Schildkrötenschutz

  11 November 2016    Gelesen: 1530
Griechenland kassiert Rüge wegen Schildkrötenschutz
Griechenland tut zu wenig für den Schutz von Meeresschildkröten, urteilte der Europäische Gerichtshof heute. Nun drohen Geldstrafen und eine Klage der EU-Kommission.
Die Bucht von Kyparissia auf der Peloponnes ist ein Paradies für Meeresschildkröten. Doch der Lebensraum der Tiere gerät zunehmend in Gefahr. Der Grund: Bauprojekte, Wohnungen und Bars in der Nähe der Bucht.

Besonders Caretta caretta, die unechte Karettschildkröte, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Art ist vom Aussterben bedroht. Lärm, Licht und die Anwesenheit von Menschen gefährden nicht nur den Lebensraum der Schildkröte, sondern dürfte zudem die Fortpflanzung der Tiere stören.

Griechenland ist nach EU-Recht eigentlich verpflichtet, die Schildkröten zu schützen

Das Schildkrötenweibchen legt alle zwei bis drei Jahre zwischen Mai und August Eier. Dazu kommt sie in der Nacht an Land, gräbt am Strand eine Kuhle und legt dort ihre Eier ab. Etwa zwei Monate später schlüpfen die kleinen Schildkröten und laufen zum Meer. Dabei sind sie etlichen Gefahren ausgesetzt.

Nach geltendem EU-Recht sind die Staaten verpflichtet, wildlebende Tiere zu erhalten und damit zur Artenvielfalt in Europa beizutragen. Genau dem komme Griechenland aber nicht nach, urteilten die Luxemburger Richter heute. Die Bucht von Kyparissia ist zudem ein Schutzgebiet. Reagiert Griechenland nicht auf das Urteil, könnte die EU-Kommission erneut klagen. Im äußersten Fall drohen auch Geldstrafen.


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