"Es gibt in der Bevölkerung eine hohe Unsicherheit und Verängstigung", sagt der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier. Gemeinsam mit Kollegen präsentiert er am Freitag erste Ermittlungsergebnisse. Die Polizei ist in Freiburg und im 30 Kilometer entfernten Endingen mit zwei ungeklärten Mordfällen konfrontiert, die sich stark ähneln.
Mehr als 80 Beamte im Einsatz
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Die Frage, ob es einen Zusammenhang und damit möglicherweise einen Täter gibt, der beide Taten verübte, ist nun Schwerpunkt der Ermittlungen, wie Egetemaier sagt. Allein schon der Verdacht beunruhige die Menschen: Ein Mann, der Frauen auflauert, sie vergewaltigt und tötet. "Dies aufzuklären, hat nun Priorität", betont der Kripochef. Mehr als 80 Beamte sind in den beiden Sonderkommissionen im Einsatz.
In Endingen schlug der Täter tagsüber zu. Die 27-Jährige war am Sonntagnachmittag allein zum Joggen aufgebrochen und wollte nach einer Stunde wieder zu Hause sein. Sie kehrte jedoch nicht zurück. Ihre Leiche wurde am Donnerstag von Polizisten in einem kleinen Waldstück in den Weinbergen des Ortes gefunden. Wie die Frau getötet wurde, wollen die Ermittler nicht sagen. Die Leiche lag abseits eines Fußweges in unwegsamem Gelände. Sie wurde erst entdeckt, als die Polizei dort gezielt nach der Vermissten suchte.
In Freiburg hatte sich die Tat Mitte Oktober ereignet. Eine 19 Jahre alte Medizinstudentin war nachts mit ihren Fahrrad auf dem Weg von einer Studentenparty nach Hause, als sie am Uferweg des Flusses Dreisam Opfer des Verbrechens wurde. Sie wurde vergewaltigt und getötet. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.
Spuren werden nun verglichen
An der Leiche in Freiburg hat die Polizei Körperspuren eines unbekannten Mannes gefunden. Sie werden nun verglichen mit den in Endingen entdeckten Spuren, wie der Chef der Staatsanwaltschaft Freiburg, Dieter Inhofer, sagte. Dies könne Gewissheit bringen.
Endingen, der idyllische Ort am überregional bekannten Kaiserstuhl, trägt unterdessen Trauer. Das Spiel des örtlichen Fußballvereins am Wochenende ist abgesagt worden. Die Getötete und ihr Mann waren in dem Ort gut integriert. "Wir sind alle getroffen", sagt eine Frau. Es bleibe die Angst, dass wieder solche Taten begangen werden könnten. "Solange der Täter frei herumläuft, leben wir in Sorge."
Die Polizei hat dazu aufgerufen, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden, wie Chefermittler Richard Kerber sagt. In beiden Fällen habe die Polizei keine konkrete Spur: "Jeder noch so kleine und auf den ersten Blick vielleicht unwichtige Hinweis kann uns helfen."© dpa
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