Das Kind eines Einwanderers aus Syrien veränderte die Welt

  02 November 2015    Gelesen: 669
 Das Kind eines Einwanderers aus Syrien veränderte die Welt
Der leibliche Vater von Steve Jobs stammt aus Syrien. Seine Frau und er gaben den jungen Steve zur Adoption frei, weil ihre Familie keiner Hochzeit mit einem Muslim zustimmen wollte. Während Steve Jobs zum Chef von Apple wurde, wurde seine Schwester Mona eine erfolgreiche Schriftstellerin.

Apple-Grüner Steve Jobs ist das Kind eines syrischen Einwanderers. Jobs‘ Vater Abdulfattah „John“ Jandali wurde 1931 im syrischen Homs geboren. Jandali war der Sohn muslimischer Eltern. Sein Vater war ein syrischen Self-Made-Millionär, wie die Saudi Gazette berichtete. Demnach gehörten seinem Vater „ganze Dörfer in Syrien”. Doch Jandalis Vater, der selbst nie eine Universität besuchen konnten, wollte, dass sein Sohn die bestmögliche Bildung erhalten würde und schickte ihn zum Studium ins Ausland.

Mit 18 Jahren verließ Jandali Syrien, um an der American University in Beirut Politikwissenschaft und Ökonomie zu studieren. Während seiner Zeit in Beirut war er politischer Aktivist und setzte sich für die Unabhängigkeit der arabischen Staaten ein. In den fünfziger Jahren zog es ihn dann weiter in die USA, wo er schließlich seinen Doktortitel an der Universität von Wisconsin machte. In Wisconsin unterrichtete Jandali Politikwissenschaften und lernte dort die künftige Mutter von Steve Jobs kennen, die deutschstämmige Joanne Carole Schieble. Sie wurde 1955 von ihm schwanger, während die beiden in Syrien zu Besuch bei Jandalis Familie waren und obwohl Jandali das Kind wollte, wollte Joannes Familie eine Heirat mit einem Muslim unter keinen Umständen zulassen.

„Ich habe Joanne sehr geliebt“, zitiert die New York Post den leiblichen Vater von Steve Jobs. „Aber leider war ihr Vater ein Tyrann und verbot ihr mich zu heiraten, weil ich aus Syrien stammte. Deshalb sagte sie mir, sie wolle das Baby zur Adoption freigeben.“

Joanne ging nach San Fransisco, um das Kind weit weg von ihrer Familie zu bekommen. Am 24. Februar 1955 wurde Steve Jobs in San Fransisco geboren. Seine Mutter suchte ursprünglich Adoptiveltern, die „katholisch, gut ausgebildet und wohlhabend“ waren. Ein Paar, dass diese Kriterien erfüllte, änderte jedoch im letzten Augenblick seine Meinung, so dass Steve letztlich von Paul und Clara Jobs adoptiert wurde. Joanne überlies ihnen das Kind nur unter der Bedingung, dass Steve später eine universitäre Ausbildung erhalten würde. Jandali folgte Joanne später nach San Fransisco, wo die beiden schließlich heirateten und ein zweites Kind bekamen. Am 14. Juli 1957 wurde Steve Jobs Schwester Mona geboren. Während Steve Jobs zum Chef des wertvollsten Unternehmens der Welt aufstieg, wurde Mona Jandali (heutige Mona Simpson) eine erfolgreiche Schriftstellerin und Professorin für Englisch an der Universität von Kalifornien (UCLA).

Die Umstände, unter den Jobs‘ Vater in die USA einreiste, unterscheiden sich deutlich von den Schicksalen der Tausenden Syrer, die heute auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung nach Europa kommen. Dennoch war auch er auf der Suche nach wirtschaftlicher und politischer Stabilität, die ihm sein Heimatland zu der Zeit nicht bieten konnte. Jandali kehrte noch einmal nach Syrien zurück, um dort eine Anstellung in der Regierung zu erhalten. Doch seine Hoffnungen erfüllten sich nicht, und so kehrte er in die USA zurück, wo er eine erfolgreiche akademische und unternehmerische Karriere hinlegte. Er arbeitete bis ins hohe Alter von 80 Jahren. Den Kontakt zu seinem leiblichen Sohn Steve stellte Jandali jedoch nicht mehr her.

„Der syrische Stolz in mir wollte nicht, dass er denkt, ich bin nur hinter seinem Reichtum her“, sagte er der New York Post. Dennoch bereut er, dass er keine Rolle in Jobs Erziehung einnahm. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht traurig macht kein Teil der unglaublichen Reise meines Sohnes gewesen zu sein. Welcher Vater würde das nicht denken? Und ich würde das auch sagen, wenn er nicht der Chef einer unglaublich erfolgreichen Firma wäre.“

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