Der indische Bahnminister Suresh Prabhu kündete ebenfalls eine umfassende Untersuchung an. „Wir werden so hart wie möglich gegen diejenigen vorgehen, die für den Unfall verantwortlich sein könnten“, schrieb er auf Twitter.
Kurz nach 3 Uhr Ortszeit war am Sonntagmorgen ein Fernzug in Uttar Pradesh in der Nähe der Ortschaft Pukhrayan entgleist. Mindestens 14 der 23 Waggons sprangen von den Schienen. Drei davon wurden völlig zerstört. Bis zu 2500 Passagiere waren laut Angaben der Bahn zu diesem Zeitpunkt in dem Zug. Aus dem Bahnministerium hieß es, dass marode Schienen den Zug zum Entgleisen gebracht haben könnten.
Bis zum Montagmorgen suchten Rettungskräfte weiter nach Überlebenden. Manche zerstörte Waggons mussten mit Metallschneidern geöffnet werden. „Einige kleine Teams werden auch heute noch weiter an zwei der Waggons arbeiten, die sich aufeinander geschoben haben“, sagte Bahnsprecher Anil Saxena am Montagmorgen.
Das Büro des Premierministers, das Bahnministerium und die Regierungen der beiden Bundesstaaten, durch die der Zug fährt, kündigten Kompensationszahlungen für die Betroffenen an. Insgesamt sollen Angehörige der Todesopfer pro Fall 1,25 Millionen Rupien (rund 17.300 Euro) erhalten.
Die Staatsoberhäupter der umliegenden Länder wie Bangladesch und Nepal drückten noch am Tag des Unfalls ihr Beileid für die Opfer aus. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini äußerte sich dazu: „Die Europäische Union steht bei der Bewältigung dieser Krise hinter den Behörden und Menschen in Indien.“
Indiens Bahn transportiert jeden Tag rund 23 Millionen Menschen in mehr als 12.000 Zügen. Das mehr als 90.000 Kilometer lange Schienennetz wird oft als „Lebensader der Nation“ bezeichnet, da Inder aller Kasten und Klassen es benutzen. Seit der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 wurden kaum neue Gleise verlegt, da die Bahn damit beschäftigt ist, das vorhandene Netz zu erhalten. Jährlich müssen rund 4500 Kilometer erneuert werden. Immer wieder kommt es bei der indischen Bahn zu Unfällen mit vielen Toten.
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