Fluggesellschaft schließt technischen Defekt aus
Kolavia-Mitarbeiter Viktor Jung sagte, weder Risse noch ein Ausfall der Systeme oder schlechter Treibstoff hätten das Unglück bewirken können. Zum Absturz hätten starke Schäden an der Konstruktion des Flugzeugs geführt. Die Maschine konnte nicht mehr gesteuert werden. "Sie flog nicht, sie fiel", sagte Jung.
Russische Ermittler haben bisher keine möglichen Ursache für das Unglück genannt. Das große Gebiet, in dem Trümmerteile des A321 gefunden wurden, deutet nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde aber darauf hin, dass der Jet in hoher Flughöhe auseinanderbrach. Experten zufolge kann das durch üblicherweise drei Szenarien geschehen: eine Wetterkatastrophe, eine Kollision oder eine Bombe oder Rakete. Möglich wäre aber etwa auch ein Feuer an Bord. Auf Spekulationen dazu ließ sich Smirnow nicht ein. Er sagte aber, die Maschine habe in der Minute vor dem Absturz 300 Stundenkilometer Geschwindigkeit und 1,5 Kilometer Höhe verloren.
Obwohl sie die Kontrolle über das Flugzeug verloren, hätten die Piloten kurz vor dem Absturz keinen Funkspruch abgesetzt, sagte Smirnow. Der Airbus A321 war am Samstagmorgen kurz nach dem Start vom Badeort Scharm al-Scheich über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Alle 224 Insassen, zumeist russische Urlauber, starben.
Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich hingegen auf Ermittlerkreise, nach denen das Flugzeug nicht von außen getroffen wurde. Einer ersten Auswertung des Flugschreibers zufolge setzte der Pilot auch keinen Notruf ab, bevor die Maschine vom Radar verschwand, beruft sich die Nachrichtenagentur auf ihren Insider. Das deckt sich, nach widersprüchlichen Angaben vom Wochenende, mit der heutigen Aussage Smirnows.
Zu dem Absturz hatte sich am Samstag ein ägyptischer Ableger der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt, doch hatten dies die russischen und ägyptischen Behörden für wenig wahrscheinlich gehalten. An der Untersuchung der ägyptischen Behörden beteiligen sich auch internationale Experten.