China, Russland und die vier zentralasiatischen Länder Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan sowie Usbekistan hatten im Jahr 2001 die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit – auch bekannt unter der Bezeichnung „Shanghai Five“ – als regionale Sicherheitsorganisation zur Bekämpfung des radikalen Islams und Drogenhandels im Nachbarland Afghanistan gegründet.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Geng Shuang habe laut Reuters mitgeteilt, dass die Türkei bereits ein Dialogpartner des Bündnisses sei und schon seit Langem mit dem eng zusammenarbeite, was China sehr zu schätzen wisse.
China messe dem Wunsch der Türkei, diese Zusammenarbeit zu stärken, große Bedeutung bei, habe Geng auf dem täglichen Pressebriefing erklärt.
„Wir sind bereit, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und im Einklang mit den in den Rechtsdokumenten geltenden Regeln [den Antrag der Türkei] auf der Grundlage eines nach Konsultationen erreichten Konsenses ernsthaft zu prüfen“, betonte Geng, ohne weiter auf Details einzugehen.
Erdogan hatte Medienberichten zufolge am gestrigen Sonntag auf dem Rückflug von Usbekistan im Präsidentenflugzeug erklärt, dass die Türkei nicht so darauf fixiert sein sollte, der EU beizutreten, sondern sich nach Alternativen wie dem Shanghai-Pakt umsehen sollte. Die Aufnahme der Türkei in das Bündnis würde die westlichen Alliierten und Nato-Partner in Alarmbereitschaft versetzen.
In den SOZ-Mitgliedsstaaten Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan werden ebenfalls Turksprachen gesprochen. Ankara wurde 2012 Dialogpartner der Organisation. Sie teile dasselbe Schicksal wie die Bündnismitglieder, hatte die Türkei damals erklärt. Die Mongolei, Indien, der Iran, Pakistan und Afghanistan haben einen Beobachterstatus. Weißrussland ist wie die Türkei ein Dialogpartner.
Ein Mitglied des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Alexei Puschkow, twitterte am gestrigen Sonntag nach Erdogans Äußerungen: „Die Mitgliedschaft der Türkei in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit wäre ein vernünftiger Schritt von Erdogan. Die SOZ ist anders und stellt keinen Ersatz für die EU dar, sondern SOZ-Mitglieder sind, im Gegensatz zu denen der EU, vollständig souverän.“
Quelle:nachrichtenxpress
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