BVB unterläuft blöde Aufstellungspanne

  23 November 2016    Gelesen: 640
BVB unterläuft blöde Aufstellungspanne
Marc Bartra hätte gar nicht auflaufen sollen, doch plötzlich steht er in Dortmunds Startelf gegen Warschau. Einem Mitarbeiter des BVB war ein Fehler passiert - und Trainer Thomas Tuchel musste sich entscheiden.
Natürlich haben sie es bei Borussia Dortmund vorher nicht ahnen können: Aber eigentlich sollte der Spanier Marc Bartra im Champions-League-Spiel gegen Legia Warschau gar nicht mitspielen, doch weil einem Mitarbeiter des Klubs offenbar ein ziemlich blöder Fehler bei der Übertragung der Aufstellung an die Uefa unterlaufen war, entschied sich Trainer Thomas Tuchel letztlich doch dafür, den Spanier aufzubieten - keine besonders gute Idee im Nachhinein, denn der Neuzugang aus Barcelona erwischte im Dortmunder Stadion keinen guten Abend, war beim spektakulären 8:4 (5:2)-Erfolg im letzten Gruppenheimspiel mindestens an zwei Gegentoren und zahlreichen anderen gefährlichen Szenen der Gäste unmittelbar beteiligt.

Was da vor dem Anpfiff passiert war, ist ein klassischer Kommunikationsfehler: "Wir hatten ein Missverständnis in der Übermittlung der Aufstellung", erklärte Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit "Sky": "Eigentlich hätte Sokratis beginnen sollen, dann stand aber Bartra auf dem Aufstellungsbogen. Wir sind noch zur Uefa hin, aber die Statuten haben keine Änderung mehr zugelassen. Es war nicht dramatisch, weil es sich um zwei Verteidiger gehandelt hat." Doch ganz so einfach wollte Zorc den Patzer dann doch nicht hinnehmen: "Es war ein Fehler, der uns Funktionären in der Weitergabe nicht passieren darf."

Einem Bericht der "WAZ" zufolge hätte der BVB den Fehler noch anderweitig korrigieren können, allerdings mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Spiel. Ist demnach die Aufstellung in einem Champions-League-Spiel erst einmal offiziell gemeldet, hieß es, darf ein Spieler zwar noch getauscht werden, der ausgewechselte dann aber gar nicht mehr im Kader sein. Außerdem wäre eine von drei möglichen Wechseloptionen aufgebraucht - anders als in der Bundesliga, wo vor Anstoß ein Tausch noch ohne Konsequenzen möglich ist.

Coach Tuchel nahm`s gelassen: "Es ist alles gut. Wir hatten ein kleines Missverständnis, aber das ist jetzt aufgeklärt. Es ist Sport, Champions League, da geht es manchmal hoch her. Nein, so wie die Aufstellung jetzt ist, passt sie", sagte er vor dem Anpfiff.

90 gespielte Minuten später musste sich Tuchel - ob er wollte oder nicht - nochmal mit der Abwehr seiner Mannschaft beschäftigen. Und das war angesichts von vier Gegentoren und hanebüchenen Fehlern auf heimischen Platz nicht besonders angenehm. "Im Endeffekt haben wir es geschafft, das Spiel sehr klar zu gewinnen. Die eklatanten Fehler müssen wir aber auf jeden Fall ansprechen." Am besten schnell, denn in zwei Wochen, am 7. Dezember, geht es zum Endspiel um den Gruppensieg zu Real Madrid. Und sie sind, bei allem Respekt, eine ganz andere Hausnummer als Legia Warschau. Trotz eines 3:3 beim direkten Aufeinandertreffen der beiden Klubs zuletzt in Polen.

Quelle: n-tv.de

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