UN-Dringlichkeitssitzung einberufen

  30 November 2016    Gelesen: 324
UN-Dringlichkeitssitzung einberufen
Laut Rotem Kreuz sind binnen drei Tagen rund 20.000 Zivilisten in Aleppo vor dem Vormarsch der Regierungstruppen geflohen. Das "könnte eines der schlimmsten Massaker an der Zivilbevölkerung seit dem Zweiten Weltkrieg" darstellen, sagt Frankreichs UN-Botschafter.
Der UN-Sicherheitsrat will in einer Dringlichkeitssitzung über die humanitäre Krise in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo beraten. Das gegenwärtige Kampfgeschehen in Aleppo "könnte eines der schlimmsten Massaker an der Zivilbevölkerung seit dem Zweiten Weltkrieg" darstellen, sagte der französische UN-Botschafter François Delattre, der die Sitzung gemeinsam mit seinem britischen Kollegen beantragt hatte.

Die Vertreter der 15 Ratsmitglieder sollen in der Sitzung den Bericht eines für humanitäre Einsätze zuständigen UN-Vertreters und des UN-Sondergesandten Staffan de Mistura hören. Nach Angaben des britischen UN-Botschafters Matthew Rycroft soll der Sicherheitsrat dann über Pläne für die Lieferung von Hilfsmitteln nach Aleppo und für den Abtransport von Kranken und Verletzten aus der Stadt beraten.

"Zukunft Aleppos liegt in Händen des Regimes ..."

Rycroft rief namentlich das Ratsmitglied Russland auf, seinen Einfluss auf die verbündete syrische Regierung geltend zu machen. "Die Zukunft von Aleppo liegt in den Händen des Regimes und Russlands, und wir fordern das Regime und Russland auf, die Bombenangriffe einzustellen und die Hilfslieferungen durchzulassen", sagte Rycroft.

Nach Schätzungen des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes sind binnen drei Tagen rund 20.000 Zivilisten in Aleppo vor dem Vormarsch der Regierungstruppen geflohen. Vor zwei Wochen hatten die Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad eine Offensive zur vollständigen Eroberung der einstigen Wirtschaftsmetropole begonnen.

Am Samstag verkündeten sie die Eroberung des größten Rebellenviertels von Aleppo. Am Montag gaben die Rebellen mehrere Stadtviertel im Nordosten der Stadt auf, so dass das Rebellengebiet in Aleppo in zwei Teile zerfiel.

Quelle: n-tv.de

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