Swift-Projektleiter Luigi Gallo von der Saint Mary`s University im kanadischen Halifax entdeckte das Ereignis. Für Nachbeobachtungen forderte er die Unterstützung eines weiteren Weltraumteleskops der Nasa namens Nustar an. Dessen Projektforscher unterbrachen ein laufendes Beobachtungsprogramm und richteten Nustar nach wenigen Tagen auf Markarian 335. So konnten sie die zweite Hälfte des Ausbruchs verfolgen, bis sich die Strahlenflut abschwächte und allmählich verebbte.
Supermassive Schwarze Löcher fangen Licht auf
Die dabei gesammelten Daten halfen den Astronomen, ein altes Rätsel ihrer Zunft zu lösen. Bis dahin hatten sie nur vage Vorstellungen von den Ursachen solcher Ausbrüche. Jetzt aber konnten sie zwischen zwei konkurrierenden Modellen unterscheiden und so die wahrscheinlichste Theorie herausfiltern.
Die energiereiche Strahlung ging von einem supermassiven schwarzen Loch im Zentrum der fernen Sterneninsel aus. Früher war es eine der hellsten Quellen von Röntgenstrahlung im All. „Im Jahr 2007 aber geschah etwas Seltsames: Markarian 335wurde um den Faktor 30 schwächer“, erklärt Gallo. „Wir fanden zwar heraus, dass es auch weiterhin eruptive Ausbrüche gab, aber sie erreichten nicht mehr die frühere Stabilität und Intensität.“ Daraufhin startete ein Kollege von Gallo mit Swift ein Überwachungsprogramm für Markarian 335.
Supermassive Schwarze Löcher strahlen nicht selbst. Ihre Schwerkraft ist so stark, dass ihnen kein Lichtteilchen entkommt. Vielmehr fangen sie interstellares Gas und Staub aus ihrer Umgebung ein, die sich beim Einsturz in Scheiben ansammeln. Diese so genannten Akkretionsscheiben wirbeln rasend schnell um die Schwerkraftmonster. Durch Reibung erhitzt sich die Materie darin so stark, dass sie regelrecht zu glühen beginnt und Licht in allen Wellenlängen aussendet - darunter auch im Röntgenbereich. Die Akkretionsscheiben sind also die eigentlichen Strahlungsquellen.
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