Die Nato will in Afghanistan wieder kämpfen
Der deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse hat sich angesichts der schwierigen Sicherheitslage in Afghanistan dafür ausgesprochen, den Nato-Einsatz im Land wieder auszuweiten. Die Politik müsse über das Thema Unterstützungsleistung für die afghanischen Brüder noch einmal reden, sagte der Befehlshaber des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum am Dienstagabend am Rande einer Nato-Übung im spanischen Saragossa. Die aktuelle Nato-Mission erlaubt lediglich die Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte. Insgesamt ist die Nato noch mit mehr als 13.000 Soldaten am Hindukusch. Darunter waren zuletzt 850 deutsche Soldaten.
Konkret forderte Domröse die Möglichkeit von Luftangriffen gegen die radikal-islamischen Taliban und die Weitergabe von Aufklärungsbildern an die afghanischen Sicherheitskräfte. „Das ist auch eine Moralfrage“, erklärte er. Seiner Meinung nach müsse „robuste Beratung“ möglich sein. „Die Lage ist ernüchternd. Sie ist nicht so stabil, wie wir es uns erhofft haben“, sagte Domröse.
Tatsächlich ist die Lage verheerend – und das nach einer 13-jährigen Präsenz der Nato am Hindukusch. Das Land ist auf Jahre hinaus zerstört, weshalb eine der größten Flüchtlingsgruppen nach Deutschland die Afghanen sind.
Wie sinnlos der „Wiederaufbau“ von außen ist, dokumentiert die jüngste Attacke einer US-Aufsicht gegen die Militärs: Es sei mindestens eine Milliarde Dollar an US-Steuergeldern verschwendet worden.