„Smarte“ Zuchtmethoden, Genom-Editierung und genetische Veränderung könnten in der Lage sein, „dürre- und hitzebeständiges Anbaugut zu produzieren und die Folgen der globalen Erwärmung abzumildern“, heißt es in der PwC-Analyse. Die Autoren gehen von ähnlichen Grundannahmen aus, wie sie die Welternährungsorganisation FAO aufgestellt hat: Ein Wachstum der Weltbevölkerung auf mehr als neun Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 würde bedeuten, dass die Lebensmittelproduktion bis dahin um 70 Prozent zulegen müsste.
Stellt die Bevölkerung in Entwicklungsländern ihre Ernährung auf westliche Gewohnheiten um, müssten die Produktion von Fleisch, Eiern und Milchprodukten stark steigen. Als Rechenbeispiel nennt PwC Indien: Würden die Inder pro Kopf ebenso viele Eier verzehren wie die Deutschen, müssten dann knapp 700 Millionen zusätzliche Legehennen gehalten werden, nur um den Bedarf in dem südasiatischen Land zu decken.
Die Unternehmensberater stellen vier Szenarien für die Welternährung auf: Die optimistische Einschätzung geht davon aus, dass trotz wachsender Weltbevölkerung und globaler Erwärmung dank technologischen Fortschritts und genveränderten Saatguts genug Lebensmittel produziert werden können und die Lebensmittelpreise niedrig bleiben. Eine Voraussetzung wäre allerdings, dass die Liberalisierung des Welthandels fortschreitet, erklären sie.
Am anderen Ende der Skala steht eine pessimistische Einschätzung: Auch die Technologisierung der Landwirtschaft könnte demnach nicht verhindern, dass die globale Lebensmittelproduktion wegen der globalen Erwärmung sinkt. Die Nahrungsmittelversorgung würde volatil. „Lebensmittel sind teuer und manchmal von schlechter Qualität“, nehmen die PwC-Agrarfachleute für diesen Fall an.
Die Unsicherheit würde den Protektionismus mit Handelsbeschränkungen und Einfuhrzöllen fördern. Demnach könnte die Lebensmittelversorgung in ärmeren Ländern verstaatlicht werden, in anderen Staaten „in die Hand einiger weniger mächtiger Konglomerate“ fallen.
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