Der designierte Präsident Donald Trump hat ein Mitglied aus seinem Übergangsteam gefeuert. Dabei handelt es sich um den 33-jährigen Michael G. Flynn, den Sohn von Michael T. Flynn. Der 57-Jährige soll Trumps Nationaler Sicherheitsberater werden. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend, dass die Verbreitung von Falschmeldungen über Hillary Clinton via Twitter der Kündigungsgrund für seinen 33-jährigen Sohn gewesen sein soll.

Michael Flynn junior hatte die Verschwörungstheorie befeuert, derzufolge Hillary Clinton und ihr Kampagnenchef John Podesta einem Kinderpornoring vorstehen. Als Zentrale soll ihnen das Pizzarestaurant Comet Ping Pong in Washington gedient haben. Deswegen bekam das Gerücht den Namen "Pizzagate". Am vergangenen Sonntag stürmte ein 28-Jähriger bewaffnet in das Lokal. Gegenüber der Polizei gab er an, er habe "Pizzagate" untersuchen wollen.

Sowohl Flynn junior als auch sein Vater hatten zur Verbreitung der Verschwörungstheorie beigetragen. Der 33-Jährige twitterte mehrfach zum Thema, und sogar nach dem Überfall auf das Lokal schrieb er: "Bis bewiesen ist, dass #Pizzagate falsch ist, bleibt es eine Geschichte."

Antrag für Sicherheitsüberprüfung schon gestellt

Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, besaß der 33-Jährige bereits eine offizielle E-Mail-Adresse mit .gov-Endung. CNN berichtete, dass Trumps Team versucht haben soll, eine sogenannte Sicherheitsbescheinigung zu bekommen, ihm also den Zugang zu Staatsgeheimnissen zu ermöglichen. Doch die wurde ihm offenbar nicht ausgehändigt.

In einem Interview mit CNN bestätigte der designierte Vize-Präsident Mike Pence nach mehrmaligem Nachfragen des Reporters schließlich: Flynn Jr. habe seinem Vater bisher bei der Arbeit im Übergangsteam geholfen, "aber das ist nicht mehr länger der Fall". Im Anschluss bestätigte auch ein Sprecher des Übergangsteams, Jason Miller, dass der 33-Jährige für Trump gearbeitet habe: Er soll sich um administrative Aufgaben und die Termine seines Vaters gekümmert haben. Details darüber, warum er nicht mehr Teil des Übergangsteams ist, nannte allerdings Miller nicht.

Wie CNN, ABC News und die New York Times berichteten, gab Trump selbst die Anweisung zur Entlassung. Auslöser waren den Berichten zufolge die Tweets des 33-Jährigen.

Auch der Vater, Flynn senior, steht in der Kritik. Denn auch er ist für seine kontroversen Aussagen in sozialen Medien bekannt. Die Affäre über seinen Sohn nährt nun auch Zweifel an der Eignung des älteren Flynn für einen Regierungsposten. "Der Nationale Sicherheitsberater sollte einen mäßigenden Einfluss auf die Instinkte des Präsidenten haben. Wir werden sehen, ob Mike das leisten kann", sagte der ehemalige Direktor der CIA und des Geheimdienstes NSA, Michael V. Hayden, der "New York Times".

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