Der Zeitung zufolge handelt es sich bei den Gesuchten sowohl um verurteilte rechte Täter, die ihre Haftstrafe nicht antraten, als auch um Tatverdächtige. Zudem gelten 108 Untergetauchte als gewalttätig. Nicht alle gesuchten Rechtsextremisten stünden jedoch wegen einschlägiger Szenedelikte in der Fahndungsliste. Laut Ministerium habe zum Stichtag gegen 92 Personen mindestens ein offener Haftbefehl vorgelegen, "dem ein politisch motiviertes Delikt zugrunde lag". Bei 14 Personen sei es um eine politisch motivierte Gewalttat gegangen.
Nach den Worten der Linken-Politikerin Ulla Jelpke erhöht sich die Zahl abgetauchter rechtsextremistischer Gewalttäter im Untergrund von Jahr zu Jahr. Von den derzeit 598 offenen Haftbefehlen seien 403 im laufenden Jahr ausgestellt worden. "Dass sich damit auch das Risiko neuer rechtsterroristischer Strukturen erhöht, ist offensichtlich", sagte Jelpke der Zeitung und verwies auf den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), der jahrelang unentdeckt gemordet hat.
Tags: