Diese gefährliche Wahrheit über Nutella betrifft uns alle

  04 November 2015    Gelesen: 884
Diese gefährliche Wahrheit über Nutella betrifft uns alle
Nutella: Das sind zwei Drittel Zucker und ein Drittel Fett. Das klingt nicht gerade gesund und ausgewogen. Aber dennoch ist die Schokocreme beliebt:
Aber wissen die Deutschen, was wirklich in einem Glas Nutella steckt? Und was die Inhaltsstoffe mit ihrem Körper anstellen?

Neben Zucker, Haselnüssen, Kakao und Magermilchpulver hat Hersteller Ferrero in Nutella auch massenhaft pflanzliches Palmfett verarbeitet. Rund ein Fünftel der beliebten Schokopaste sind also reines Fett, das anderswo zum Braten genutzt wird.

Gefährliche Schadstoffe

Massenhaft Fett ist dabei nicht nur eklig, es ist auch extrem ungesund. Denn wenn Palmöl bei der industriellen Verarbeitung erhitzt wird, entstehen gefährliche Schadstoffe – so genannte Fettsäureester.

Die ZDF-Sendung "Wiso" hat deshalb neben Nutella sechs weitere Nuss-Nougat-Cremes getestet. Das Ergebnis: In allen sind die gefährlichen Schadstoffe.

Die besten Werte haben Nutella und die Billigvariante Nulacta von Norma. Fast siebenmal so hoch ist Nusskati von Aldi Nord mit den Schadstoffen belastet. Aldi Nord hat in eigenen Stichproben geringere Werte festgestellt.

Fest steht: Die gefährlichen Stoffe können dem menschlichen Organismus auch schon in geringen Mengen erheblich schaden.

„Sie sind toxisch für die Niere, Leber und den Hoden“, sagt Lebensmittelexperte Alfonso Lampen vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) gegenüber "Wiso".

Andere Fettsäureester, die beim Erhitzen von Palmöl entstehen, seien sogar krebserregend. „Hier gibt es keinen Grenzbereich, der sicher ist.“

Das bestätigt auch Michael Roden vom Deutschen Diabeteszentrum im Gespräch mit der Huffington Post: „Das Problem bei Palmöl ist der Gehalt an gesättigten Fettsäuren.“

Diese Fettsäuren führen zu einer Verschlechterung der Blutfette, was letztlich das Diabetesrisiko steigert. Und Roden geht noch weiter: Eine Schädigung der Gefäßwand und sogenannter oxidativer Stress könne „dazu führen, dass die Gefäßverkalkung begünstigt wird und die ist ein Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall bis hin zum Tod“.

Schlimme Folgen für die Umwelt

Palmöl kann also unserer Gesundheit erheblich schaden. Aber das ist nur das eine Problem mit dem ungesunden Pflanzenfett.

Denn der Anbau von Palmöl ist auch schlecht für die Umwelt.

Regenwälder müssen abgeholzt werden, um genug Flächen für den Anbau sicherzustellen. Das hat wiederum großen Einfluss auf das globale Klima. Besonders betroffen: Idonesien. Nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel Regenwald abgeholzt.

Und es ist keine Besserung in Sicht. Der Anteil des Pflanzenfettes auf dem Weltmarkt wächst: Inzwischen landen etwa 70 Prozent des weltweit produzierten Palmöls in unseren Lebensmitteln.

Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weiß, warum das so ist: „Das Öl ist für die Industrie billig, die Plantagen sehr ergiebig“, sagt sie der Huffington Post.

Nutella setzt auf Nachhaltigkeit

Nutella selbst wirbt damit, kein Palmöl aus Indonesien zu verwenden. Stattdessen bemüht sich Ferrero, nachhaltig hergestelltes Palmöl zu verwenden.

Außerdem macht der Konzern, der für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar war, bei dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) mit. Das ist einer einem vom WWF initiierten Runden Tisch, der Mindeststandards bei der Palmölproduktion festlegt.

Fazit: Neben den möglichen gesundheitlichen Folgen für unseren Körper ist Palmöl schlecht für unsere Umwelt. Aber es wäre falsch, nur Konzernen wie Ferrero die Schuld an der Umweltausbeutung zu geben.

Schließlich ist es neben den vielen anderen Konzernen, die Palmöl verwenden, am Ende auch der Verbraucher, der darüber entscheidet, was er in seinen Einkaufswagen legt. Also wir alle.

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