IS marschiert wieder in Palmyra ein

  11 Dezember 2016    Gelesen: 816
IS marschiert wieder in Palmyra ein
Der IS ist nach vielen Rückschlägen wieder auf dem Vormarsch: Nach Angaben von Aktivisten zogen Kämpfer der Terrormiliz wieder in die antike syrische Stadt Palmyra ein - und sicherten sich nahegelegene Gasfelder.
Kämpfer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) sind am Samstag wieder in die antike Oasenstadt Palmyra in Syrien einmarschiert. Sie hätten den Nordwesten der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht, während sie sich im Zentrum Kämpfe mit der syrischen Armee lieferten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch das IS-Sprachrohr Amak berichtete von dem Vormarsch der Terrormiliz.

Der IS hatte in dieser Woche eine Offensive in der Region um Palmyra begonnen und die Regimetruppen aus mehreren Richtungen angegriffen. Im März hatten syrische Regierungstruppen Palmyra mit russischer Luftunterstützung vom IS zurückerobert.

Es ist das erste Mal seit Monaten, dass der IS in Syrienin die Offensive geht. Bislang hatte die Terrormiliz seit Jahresbeginn nur Gebiete verloren - nicht nur rund um Palmyra, sondern vor allem im Norden Syriens.

Die Dschihadisten hatten während ihrer Herrschaft über die Stadt zahlreiche einzigartige historische Kulturgüter aus den ersten Jahrhunderten nach Christus zerstört, darunter die Tempel Baal und Bal-Schamin sowie den Triumphbogen. Die Ruinen der früheren Handelsmetropole gehören zum Unesco-Weltkulturerbe.

Bei den jüngsten Kämpfen mit syrischen Regierungstruppen nahmen die Extremisten jetzt auch das Gasfeld Dschihar ein, wie die Beobachtungsstelle und armeenahe Kreise berichteten. Zuvor hatte die Miliz bereits weitere Gasfelder wieder zurück erobern können, darunter Al-Schair. Die Gasfelder und Pipelines in der Region sind von zentraler Bedeutung für die Energieversorgung des Landes.

Die regimenahe Nachrichtenseite Al-Masdar meldete, die dort stationierten Nationalen Verteidigungskräfte (NDF) seien zum Rückzug gezwungen gewesen. Die Regierungskräfte hätten 100 Kämpfer verloren. Demnach schickte die Armee neue Truppen in die Region.


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