Feuerpause hält nicht - wieder Gefechte in Ost-Aleppo

  14 Dezember 2016    Gelesen: 705
Feuerpause hält nicht - wieder Gefechte in  Ost-Aleppo
Die Menschen warteten seit der Nacht auf Evakuierung. Doch es gab erneut schwere Gefechte. Die syrische Regierung zog bereitgestellte Busse für die Evakuierung wieder ab.
Um das letzte kleine Stück Aleppo, wird weiter intensiv gekämpft. Eine Evakuierung der Viertel findet vorerst nicht statt. Eine vereinbarte Feuerpause zwischen Regierungstruppen und eingekesselten Rebellen ist zusammengebrochen. Das meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London.

"Die Gefechte sind heftig und auch die Bombardements, es scheint dass alles (die Feuerpause) beendet ist", sagte der Direktor der Beobachtungsstelle in London, Rami Abdulrahman. Aktivisten berichteten ebenfalls von Angriffen regierungstreuer Truppen.

Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf ihren Korrespondenten, syrische Regierungstruppen und mit ihr verbündete schiitische Milizen hätten die Waffenruhe durchbrochen. Sie hätten begonnen, den belagerten Teil mit schweren Waffen zu beschießen.

Wie die russische Nachrichtenagentur Tass mit Verweis auf das russische Verteidigungsministerium meldete, hätten Rebellen versucht, die Belagerung der syrischen Truppen zu durchbrechen. Der Versuch sei zurückgeschlagen worden.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf Rebellenvertreter und Augenzeugen berichtet, ein Beschuss durch die syrischen Truppen sei nach einer halben Stunde beendet worden.

Evakuierung könnte sich verzögern

Im zwischen Rebellen und syrischen Regierungstruppen geteilten Viertel Salaheddin warteten drei Stunden nach dem geplanten Beginn der Evakuierung (um 4 Uhr MEZ) weiterhin etwa 20 Busse. Zivilisten oder Rebellen waren aber nicht zu sehen. Nachdem die Gefechte wieder ausgebrochen waren, zog die Regierung die Busse wieder ab. Aus regierungstreuen Kreisen hieß es am Mittwoch, dies signalisiere, dass die Abmachung zwischen Regierung und Rebellen zum Abzug gescheitert sein könnte.

In den letzten von den Rebellen gehaltenen Gebieten von Ost-Aleppo, insbesondere im Viertel al-Mashad, warteten seit 5 Uhr zahlreiche Zivilisten auf Neuigkeiten über die Busse. Viele von ihnen hatten die Nacht unter freiem Himmel verbracht, weil sie wegen der Zerstörungen in der nordsyrischen Stadt obdachlos sind.

Die Evakuierung Ost-Aleppos könnte sich bis Donnerstag verzögern, sagten Oppositionsvertreter. Sie machten den Iran und schiitische Milizen, die mit dem Regime von Bashar al-Assad verbündet sind, für die Verzögerung verantwortlich.

"Die Iraner lehnen die mit Russland erzielte Vereinbarung ab und jetzt greifen sie uns an", erklärte der hochrangige Vertreter der Rebellengruppe Fastaqim, Zakaria Mahifyi, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE.

Türkei attackiert Assad

Die Türkei wirft der syrischen Regierung vor, die Waffenruhe in der umkämpften Stadt Aleppo nicht zu respektieren. "Wir sehen jetzt, dass das Regime und manche Gruppen versuchen, sie zu verhindern", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch in Ankara. Daher sei es zu Verzögerungen bei den geplanten Evakuierungen gekommen. "Aus verschiedenen Richtungen kommt es zu Störfeuer. Bisher konnten die Evakuierungen nicht vollständig stattfinden."

Anadolu meldete unter Berufung auf ihren Korrespondenten, syrische Regierungstruppen und mit ihr verbündete schiitische Milizen hätten die Waffenruhe in Aleppo durchbrochen. Sie hätten begonnen, den belagerten Ostteil der Stadt mit schweren Waffen zu beschießen. Cavusoglu kündigte an, noch am Mittwoch mit den Außenministern Russlands und des Irans zu sprechen.

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