"In Davao habe ich das persönlich gemacht. Nur um den Jungs (von der Polizei) zu zeigen: `Wenn ich das tun kann, warum nicht auch ihr?`", sagte Duterte in seiner Rede in Manila. Er sei auf einem Motorrad durch die südphilippinische Stadt patrouilliert und habe regelrecht nach Ärger gesucht. "Ich habe wirklich die Konfrontation gesucht, sodass ich töten konnte", fügte der Präsident hinzu.
Kritik von Menschenrechtsorganisationen und Politikern wie US-Präsident Barack Obama an seinem Vorgehen wies Duterte zurück. Wenn diese hofften, dass er seinen Feldzug gegen die Kriminalität beende, täuschten sie sich: "Tut mir leid, ich habe nicht vor, das zu tun", sagte Duterte in der Rede.
Dass der Präsident selbst getötet haben soll, wurde bereits im September im Rahmen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses bekannt. Demnach soll Duterte 2007 einen Beamten der Nationalen Ermittlungsbehörde, einer Art Bundespolizei, erschossen haben.
Dutertes "Pappschild-Justiz"
Der philippinische Staatschef führt einen erbitterten Kampf gegen Drogenkriminelle in seinem Land und wird für sein hartes Vorgehen international scharf kritisiert. Seit Dutertes Amtsantritt Ende Juni tötete die Polizei nach eigenen Angaben bei Anti-Drogen-Einsätzen mehr als 2000 Menschen. Mehr als 3000 weitere wurden nach amtlichen Angaben unter ungeklärten Umständen getötet.
Vielfach wurden den Getöteten Pappschilder mit der Aufschrift "Drogenhändler" oder "Drogensüchtiger" umgehängt. Daher ist inzwischen von einer "Pappschild-Justiz" auf den Philippinen die Rede. Menschenrechtsaktivisten gehen davon aus, dass die Opfer von Bürgerwehren, Auftragsmördern oder von auf eigene Faust handelnden Sicherheitskräften getötet wurden.
Duterte wird zudem vorgeworfen, während seiner langjährigen Amtszeit als Bürgermeister von Davao Todesschwadronen befehligt zu haben, die mehr als tausend mutmaßliche Kriminelle töteten. Ende September sorgte Duterte für Empörung, indem er sich selbst mit Adolf Hitler verglich und seinen Kampf gegen Drogenabhängige mit der Judenvernichtung in der NS-Zeit.
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