Facebook überrascht mit deutlichem Gewinn

  05 November 2015    Gelesen: 603
Facebook überrascht mit deutlichem Gewinn
Im September waren rund eine Milliarde Nutzer täglich online. Der Gewinn stieg um elf Prozent. Dabei bleibt Online-Werbung die wichtigste Einnahmequelle.
Gute Werbeeinnahmen haben dem weltweit größten sozialen Netzwerk Facebook einen unerwartet kräftigen Gewinn beschert. Der Umsatz sprang im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 40,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar (4,14 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn stieg trotz hoher Investitionen um elf Prozent auf 891 Millionen Dollar. Im September war im Schnitt gut eine Milliarde Nutzer täglich beim weltgrößten Online-Netzwerk aktiv. Facebook hatte die Marke erstmals im August erreicht. Insgesamt hat der Dienst inzwischen 1,55 Milliarden Mitglieder.
Das Wachstum wurde erneut von der Nutzung auf Smartphones befeuert. Von der Milliarde täglicher Nutzer griffen 894 Millionen über mobile Geräte auf Facebook zu. Der Anteil mobiler Werbung an den Anzeigenerlösen erreichte 78 Prozent nach 66 Prozent vor einem Jahr.

Werbung blieb insgesamt die wichtigste Einkommensquelle von Facebook - im vergangenen Quartal brachte sie 4,3 Milliarden Dollar Umsatz ein. Der Konzern baute in den vergangenen Monaten unter anderem das Geschäft mit Video-Anzeigen aus.

Dabei gelingt es Facebook, die Nutzer zu mehr Aktivität im Netzwerk zu bewegen. Insgesamt kamen im Jahresvergleich 14 Prozent mehr Mitglieder hinzu - und die Zahl täglicher Nutzer wuchs um 17 Prozent. In den USA werde inzwischen eine von fünf Online-Minuten bei Facebook verbracht, sagte die für das operative Geschäft zuständige Top-Managerin Sheryl Sandberg in der Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Zahlen.

Zu Facebook gehören auch die Foto-Plattform Instagram mit rund 400 Millionen Nutzern sowie die Kurzmitteilungsdienste Messenger und WhatsApp mit jeweils 700 und 900 Millionen Nutzern. Facebook platziert inzwischen Werbung auch bei Instagram, schweigt sich aber darüber aus, wie groß dieses Geschäft ist.

Die Aktie legte nach den Zahlen im nachbörslichen Handel um mehr als drei Prozent zu. "Wir hatten ein gutes Quartal und haben eine Menge erledigt", sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Die Investitionen erreichten im vergangenen Quartal 780 Millionen Dollar. Das Online-Netzwerk steckt Geld neben dem Ausbau der Infrastruktur für immer größere Datenmengen unter anderem in die Entwicklung der 3D-Brille Oculus Rift zum Eintauchen in virtuelle Welten und will Millionen weitere Menschen in Entwicklungsländern ins Internet bringen. Die Oculus-Brille soll Anfang kommenden Jahres auf den Markt kommen. Zuckerberg schränkte zudem ein, dass er mit einem langsamen Wachstum dieses Geschäfts rechne.

Der Gründer betonte, dass Facebook sich irgendwann mit China als Markt werde auseinandersetzen müssen. Man könne nicht die Welt vernetzen wollen und dabei das Land mit den meisten Einwohnern auslassen. Amerikanische Online-Netzwerke sind von dem staatlich kontrollierten Internet in China ausgeschlossen. In Indien brachte Facebook über die Initiative Internet.org rund eine Million Nutzer ins Netz, die sonst nicht online gewesen wären, hieß es.

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