Die 17 bislang von Trump Auserwählten kommen dabei zusammen auf ein Gesamtvermögen zwischen zehn und rund 15 Milliarden Dollar, je nach Schätzung. Trump selbst wird vom Wirtschaftsmagazin "Forbes" auf 3,7 Milliarden Dollar taxiert, die Summe ist aber umstritten.
Die auf Wirtschaftsthemen spezialisierte US-Seite Quartz.com hat nun das Vermögen des neuen Kabinetts mit dem der US-Bevölkerung verglichen. Das Ergebnis ist verblüffend: Trumps Regierung (den Präsidenten selbst nicht eingerechnet) ist so reich wie die ärmsten 43 Millionen US-Haushalte zusammengerechnet.
Quartz stützt sich dabei auf Daten der Federal Reserve, also der US-Zentralbank. Das verblüffende Ergebnis resultiert einerseits aus der Tatsache, dass Trumps Kabinett tatsächlich extrem wohlhabend ist. Milliardäre wie Todd Ricketts (5,3 Milliarden Dollar, designierter Vizewirtschaftsminister) und Betsy DeVos (5,1 Milliarden Dollar, Erziehungsministerin) machen Trumps Regierung zur vermögendsten in der US-Geschichte. Sie ist 30 Mal reicher als das Kabinett von Präsident George W. Bush.
Millionen Amerikaner haben ein negatives Vermögen
Die Zahl von 43 Millionen Haushalten kommt allerdings auch deshalb zustande, weil einkommensschwache Familien und Singles kaum Ersparnisse haben. 13 Prozent der 126 Millionen Haushalte in den USA haben ein Vermögen, dass bei null liegt oder sogar negativ ist. Mit anderen Worten: Jeder Amerikaner, der nach Abzug seiner Schulden auch nur einen Cent in der Geldbörse hat, ist reicher als die ärmsten 16 Millionen US-Haushalte zusammengenommen. Und auch Barack Obamas Handelsministerin Penny Pritzker (rund 2,5 Milliarden Dollar) würde bei solchen Rechenspielen keine besonders gute Figur machen.
Aussagekräftiger für die tatsächliche Konzentration von Reichtum an Trumps Kabinettstisch ist da der Vergleich mit dem Median-Vermögen von US-Haushalten. Der Median bezeichnet den Wert in Dollar, bei dem genau 50 Prozent der Haushalte weniger Vermögen haben und genau 50 Prozent der Haushalte mehr. In den USA liegt dieser Wert derzeit bei rund 83.200 Dollar. Gesetzt den Fall, die Schätzungen sind korrekt, dann ist Trumps Kabinett mit zusammen rund 15 Milliarden Dollar so reich wie etwa 180.000 durchschnittliche US-Haushalte.
Die Statistiken der Federal Reserve zeigen auch, dass die Median-Einkommen durchschnittlicher Haushalte nach 2007 stark zurückgegangen sind. Damals nahm an der Wall Street die weltweite Finanzkrise ihren Anfang.
Die damals mitverantwortlichen Investmentbanken haben den Crash offenbar besser verkraftet, als die privaten Vermögen. Nach Trumps Wahl ist die Aktie von Goldman Sachs Chart zeigen beispielsweise in die Höhe geschossen, sie notiert nun zum ersten Mal wieder besser als vor dem Absturz 2007. An Trumps Kabinettstisch werden gleich drei Goldman-Veteranen Platz nehmen.
Quelle : spiegel.de
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