Bezos hatte einen Prototyp der Drohne Ende 2013 in einem TV-Interview vorgestellt. Damals wurde das von vielen zunächst für einen Werbe-Gag gehalten. Inzwischen hat Amazon mit „Prime Air“ auch schon einen Namen für den Service. Nach bisherigen Angaben sollen die Amazon-Drohnen Päckchen mit einem Gewicht von bis zu 2,3 Kilogramm binnen 30 Minuten transportieren. Auf Großbritannien setzt der weltgrößte Online-Händler einen Schwerpunkt bei den Tests, weil die Vorschriften dort mehr Freiheiten bieten als im Heimatland. Dort sollen die Drohnen unter anderem während des Fluges von Menschen beaufsichtigt werden. Amazon hatte die Regelungen wiederholt kritisiert.
Auch ein abgelegenes Gründerzentrum in der Provence wird künftig regelmäßig per Drohne mit Paketen beliefert. Es handele sich um den weltweit ersten Drohnenverkehr im Linienbetrieb, teilte die französische Post am Donnerstag mit. Die Drohne lege dabei eine Distanz von 15 Kilometern zurück und könne Pakete bis zu drei Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometern pro Stunde befördern.
Die Drohne wird von der DPDgroup betrieben, der Paketdienstleister DPD aus dem unterfränkischen Aschaffenburg gehört zur französischen Post. Nach zweijährigen Tests habe die französische Luftfahrtbehörde DGAC den Regelbetrieb genehmigt. Bisher sei die Paketzustellung per Drohne stets nur im Testbetrieb zugelassen gewesen, so DPD. Die Linie beliefert einmal die Woche ein Terminal in einem Gründerzentrum in Pourrières nordwestlich von Marseille, in dem etwa ein Dutzend Technologie-Start-ups sitzen. Sie fliegt vollautomatisch, wird aber von einem Kontrollzentrum aus überwacht.
Viele Unternehmen experimentieren bereits seit Längerem mit Paketdrohnen. So hatte die Deutsche Post DHL Anfang des Jahres versuchsweise Pakete in Oberbayern ausgeliefert. Google entwickelt ebenfalls Lieferdrohnen, auch wenn das Projekt laut Medienberichten zuletzt unter anderem mit dem Abgang führender Köpfe ins Stocken geriet.
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