Die Unister-Gläubiger stimmten dem Verkauf laut Flöther bereits zu. Zum 31. Januar 2017 sollten die fraglichen Bereiche den Besitzer wechseln. Alle Standorte blieben erhalten.
Rockaway bezeichnet sich selbst als "führenden Internetinvestor in Mittel- und Osteuropa". Der Schwerpunkt der Gesellschaft liegt demnach auf Onlinehandels- und anderen Internetunternehmen "mit hohem Wachstumspotenzial". Das Unister-Reisegeschäft passe "strategisch zu Rockaway Capitals Ambitionen, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, das bestehende Portfolio zu ergänzen und das Leistungsangebot zu erweitern", erklärte das Unternehmen.
Insolvenzverwalter Flöther nannte Rockaway einen "starken Partner für das Unister-Travel-Geschäft" und einen erfahrenen und langfristig orientierten Investor. Die Beteiligungsgesellschaft habe die Gläubiger mit einem "ehrgeizigen, aber realistischen Zukunftskonzept überzeugt". Da der Kaufpreis dem Marktwert der Geschäftsbetriebe entspreche, könnten die Gläubiger nun "mit einer guten Quote rechnen" - sie dürften also einen guten Teil ihrer Außenstände zurückbekommen.
Suche nach weiteren Interessenten
Flöther lobte ausdrücklich die Unister-Mitarbeiter. Der erfolgreiche Verkauf wäre nicht möglich gewesen, wenn sich die Angestellten, "nicht von Anfang an mit vollem Engagement ihren Unternehmen die Treue gehalten hätten", erklärte er.
Der Insolvenzverwalter sucht nun weiter nach Interessenten für die Unister-Geschäftsbereiche außerhalb der Reisebranche. Hier sei das Interesse "groß", erklärte Flöther. Es sei "in den kommenden Wochen und Monaten mit Abschlüssen zu rechnen".
Unister hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet, nachdem Gründer und Gesellschafter Thomas Wagner tödlich mit dem Flugzeug verunglückt war. Mehrere Tochterfirmen rutschten danach ebenfalls in die Insolvenz. Drei ehemalige Manager der Unternehmensgruppe müssen sich ab dem 11. Januar vor dem Landgericht Leipzig unter anderem wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung verantworten.
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