Flüchtlinge mussten rund 860.000 Euro abgeben

  25 Dezember 2016    Gelesen: 894
Flüchtlinge mussten rund 860.000 Euro abgeben
Die Bundesländer können Flüchtlingen Geld abnehmen - um so Kosten zu verrechnen. Eine Umfrage des SPIEGEL zeigt, welches Land wie viel Vermögen sichergestellt hat.
Als er Deutschland wieder verließ, bekam er sein Auto zurück. In diesem Jahr kam ein Mann mit seinem Pkw nach Mittelfranken, um Asyl zu beantragen. Die Behörden stellten den Wagen sicher. Erst bei der Ausreise wurde ihm das Auto zurückgegeben.

Insgesamt drei Fahrzeuge zogen Beamte in Mittelfranken in diesem Jahr ein, auch in Rheinland-Pfalz wurde das Auto eines Flüchtlings kassiert. In Thüringen etwa beschlagnahmten die Behörden nur Bargeld: von August 2015 bis Oktober 2016 insgesamt 15.860 Euro, 2.800 US-Dollar und 9.500 iranische Rial (umgerechnet rund 30 Cent).

Zwölf Bundesländer haben in den Jahren 2015 und 2016 Asylbewerbern in mindestens 1489 Fällen Geld abgenommen und mit den Kosten für Verpflegung und Unterhalt verrechnet - so werden Flüchtlinge verpflichtet, eigenes Vermögen aufzubrauchen, bevor sie Leistungen vom Staat erhalten.

Die Länder stellten so Vermögen in Höhe von mindestens 863.000 Euro sicher (Stand November 2016). Das ergab eine Umfrage des SPIEGEL unter den zuständigen Behörden. Tatsächlich dürfte die Summe größer sein.

Quelle : spiegel.de

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