Rewe zittert vor Amazon Fresh

  28 Dezember 2016    Gelesen: 1187
Rewe zittert vor Amazon Fresh
Amazon könnte bald auch in Deutschland frische Lebensmittel liefern. Dass ihm das große Sorgen bereitet, gibt Rewe-Chef Caparros offen zu. Doch er hat auch ein Gegenmittel.
Der mögliche Eintritt des Onlineriesen Amazon in den Lebensmitteleinzelhandel bereitet den etablierten Anbietern der Branche Sorgen. „Wir müssen uns warm anziehen gegen Amazon Fresh“, sagte Rewe-Chef Alain Caparros der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Er bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass Amazon von den Kunden als bester Einzelhändler wahrgenommen werde. Die Verzahnung des stationären Handels mit dem Online-Geschäft müssten die Lebenshändler hinbekommen, sonst würden sie irgendwann von Amazon abgehängt, sagte Caparros.

Seit einigen Monaten wird in der Branche über den Eintritt des Konzerns in den deutschen Lebensmittelhandel spekuliert. Amazon hat sich bislang zu einem möglichen Marktstart in Deutschland aber noch nicht geäußert. Dazu gebe es keine Ankündigungen, sagte eine Unternehmenssprecherin in München erneut auf Anfrage. Bislang bietet Amazon in den amerikanischen Metropolen und in London einen Lieferdienst mit frischen Lebensmitteln.

Tatsächlich geht es in dem Markt um ein Riesengeschäft. Rund 170 Milliarden Euro geben die Bundesbürger Jahr für Jahr für den Einkauf von Lebensmitteln aus. Doch während sich die Onlinehändler im Buchhandel, bei Textilien oder in der Elektronik längst ein großes Stück des Kuchens gesichert haben, spielt der E-Commerce im Lebensmittelhandel noch eine kaum sichtbare Rolle. Nur rund ein Prozent der Branchenumsätze entfallen auf das Internet.

Wegen der guten Aussichten haben inzwischen auch branchenfremde Anbieter das Geschäft für sich entdeckt. 2015 hatte die Deutsche Post ihren Online-Supermarkt „Allyouneed“ neu positioniert. Ziel ist dabei, das Geschäft rund um die Paketzustellung durch den stark wachsenden Online-Bereich mit frischen Lebensmitteln zu erweitern. „Allyouneed Fresh“ bietet derzeit mehr als 22 000 Artikel, darunter 3600 Bio-Erzeugnisse.


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