Tunesien kündigt hartes Vorgehen an

  30 Dezember 2016    Gelesen: 366
Tunesien kündigt hartes Vorgehen an
Tausende Tunesier befinden sich im Ausland und sind dort als islamistische Kämpfer aktiv. Regierungschef Chahed will Rückkehrer sofort festnehmen lassen. Hunderte sind bereits wieder im Land.
Tunesiens Regierungschef Youssef Chahed hat einen entschlossenen Umgang der Behörden mit Dschihadisten angekündigt, die von ausländischen Kampfregionen in ihre Heimat zurückkehren. Die tunesische Regierung habe eine "klare Haltung dazu" und lehne die Rückkehr von "Terroristen" aus Krisengebieten ab, sagte er dem staatlichen Sender Watanija. "Diejenigen, die zurückkommen, werden direkt bei ihrer Ankunft auf tunesischem Boden festgenommen", sagte Chahed.

Die Verdächtigen müssten sich dann nach dem Anti-Terror-Gesetz des Landes vor der Justiz verantworten, fuhr der tunesische Ministerpräsident fort. Der Staat besitze Listen mit den Angaben zu allen Tunesiern, "die sich in Konfliktgebieten aufhalten und Terrororganisationen angehören". Jeder Verdächtige sei bekannt.

Nach Schätzungen der UNO haben sich mehr als 5000 Tunesier Dschihadistengruppen wie dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen und kämpfen in Syrien, im Irak und in Libyen. Die Behörden fürchten, dass diese kampferprobten Extremisten nach und nach in die Heimat zurückkehren. Vergangene Woche teilte Tunesiens Innenminister Hédi Majdoub mit, 800 tunesische Dschihadisten seien bereits zurückgekehrt.

Eigentlich war für Donnerstag ein Ministertreffen unter Vorsitz von Chahed geplant, bei dem über einen Aktionsplan zum Umgang mit heimkehrenden Dschihadisten entschieden werden sollte. Dieses fand jedoch nicht statt. Der Regierungschef traf sich aber am Nachmittag mit Präsident Béji Caid Essebsi, um über die Regierungspläne zu sprechen.

Quelle: n-tv.de

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