Wohl auch deshalb ist Gabriel alles andere als zimperlich, wenn es um die Konsequenzen aus dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt geht. Im Gespräch mit dem SPIEGEL fordert er nun sogar einen Kulturkampf, um gegen die wachsende Terrorbedrohung vorzugehen. "Wenn wir den Kampf gegen den Islamismus und den Terrorismus ernst meinen, dann muss es auch ein kultureller Kampf werden", sagte er.
Dieser Kampf hat laut Gabriel zahlreiche Elemente: "Wir müssen den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken und dafür sorgen, dass Stadtteile nicht verwahrlosen, Dörfer nicht verkommen und Menschen sich nicht immer mehr radikalisieren." 50 Prozent der nach Syrien ausgereisten IS-Anhänger seien Deutsche, oft mit deutschen Eltern.
"Salafistische Moscheen verbieten"
Zugleich plädierte der SPD-Chef im SPIEGEL für ein hartes Durchgreifen gegen islamistische Hassprediger. "In dieser Frage bin ich für null Toleranz", sagte er. "Salafistische Moscheen müssen verboten, die Gemeinden aufgelöst und die Prediger ausgewiesen werden, und zwar so bald wie möglich", so Gabriel weiter. Wer zur Gewalt aufrufe, genieße nicht den Schutz der Religionsfreiheit.
Die Pläne von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zur Stärkung der inneren Sicherheit lehnte der SPD-Chef ab: "Auf die aktuellen Herausforderungen mit einer Diskussion über den deutschen Föderalismus zu antworten ist Symbolpolitik", sagte er. "Wenn wir jetzt den Sicherheitsapparat von Bund und Ländern umkrempeln, sind die Behörden jahrelang mit sich selbst beschäftigt."
De Maizière hatte vor wenigen Tagen vorgeschlagen, vor allem die Kompetenzen des Bundes bei der inneren Sicherheit zu stärken - und die der Länder entsprechend zu beschneiden.
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Quelle : spiegel.de
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