Japan verteidigt Toyota gegen Trump

  06 Januar 2017    Gelesen: 534
Japan verteidigt Toyota gegen Trump
In einem Tweet hatte Donald Trump Autobauer Toyota mit Strafzöllen gedroht, weil der Konzern in Mexiko für den US-Markt produzieren will. Jetzt reagiert die japanische Regierung.
Nach einer Attacke von Donald Trump gegen den japanischen Autobauer Toyota hat die Regierung in Tokio die heimische Industrie demonstrativ in Schutz genommen.

"Japanische Autobauer leisten signifikante Beiträge bezüglich Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten", sagte der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Hiroshige Seko, der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge. "Es ist wichtig, dass ihre Bemühungen und Ergebnisse breit akzeptiert werden." Toyota wolle ein gutes Unternehmen für die Bürger sein, erklärte auch der Sprecher der Regierung, Yoshihide Suga.

Der angehende US-Präsident hatte den japanischen Konzern in einem Tweet attackiert. "Toyota will ein neues Werk in Baja, Mexiko, bauen, um Corolla-Autos für die USA herzustellen", schrieb er am Donnerstag. "AUF KEINEN FALL! Baut das Werk in den USA oder zahlt hohe Grenzsteuer." Toyotas Aktie gab nach Trumps Äußerungen nach.

Der Konzern teilte mit, man werde weder das Produktionsvolumen noch die Beschäftigung in den USA wegen der Fabrik im mexikanischen Guanajuato verringern. Toyota sei seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA, hieß es. Mit Direktinvestitionen von mehr als 21,9 Milliarden Dollar, zehn Produktionsstätten und 136.000 Beschäftigten wolle Toyota mit Trumps Regierung im Sinne der Kunden und der Autoindustrie kooperieren.

Toyota-Chef Akio Toyoda hatte Reportern in New York gesagt, sein Unternehmen werde Trumps Entscheidungen bei den geplanten Geschäften in Mexiko berücksichtigen. Er wolle sich um die Situation kümmern, wenn er sie besser verstanden habe. Toyota denke - unabhängig von der politischen Lage im Land - stets darüber nach, die US-Produktion zu steigern und wolle ein gutes Unternehmen für die US-Bürger sein.

Toyota ist der dritte große Autobauer, den Trump wegen der Produktion von US-Importgütern im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko attackiert. Zuletzt war er den US-Marktführer General Motors (GM) angegangen, davor hatte sich Ford über ein Jahr lang Kritik anhören müssen.

Quelle : spiegel.de

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