Die Erwerbslosenquote lag am Jahresende mit 4,7 Prozent nur einen Tick über dem im November markierten Neun-Jahres-Tief. Die Stundenlöhne legten im Dezember mit 2,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum so stark zu wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr.
Zuletzt ließ die Erholung am Arbeitsmarkt etwas nach: Im Dezember kamen nur noch 156.000 Stellen hinzu, während Ökonomen 178.000 erwartet hatten. "Da wir uns der Vollbeschäftigung nähern, verlangsamt sich der Stellenaufbau", erklärte Analyst Michael Temple von Pioneer Investments. "Dafür beginnen die Löhne stärker zu steigen."
Damit steigt das Risiko einer höheren Inflation, da die Unternehmen höhere Arbeitskosten auf ihre Verkaufspreise aufschlagen dürften. "Der Schlüssel sind die Stundenlöhne", sagte deshalb ING-Ökonom Rob Carnell. Die US-Notenbank Federal Reserve könne daher bereits im März nachlegen, nachdem sie ihren Leitzins erst im Dezember nach einjähriger Pause angehoben hat - auf eine Spanne von aktuell 0,5 bis 0,75 Prozent.
Industrie mit Auftragsminus
Der Dollar wertete nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktbilanz auf, da steigende Zinsen die Währung attraktiver machen. Für 2017 hat die Fed drei Anhebungen in Aussicht gestellt. Mit höheren Zinsen kann sie Inflationsgefahren eindämmen, da teureres Geld die Nachfrage nach Krediten für Konsum und Investitionen dämpft.
Viele Experten rechnen dennoch damit, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr an Schwung gewinnt. Der am 20. Januar ins Präsidentenamt wechselnde Republikaner Trump hat Investitionen in die Infrastruktur, Steuersenkungen und geringere Regulierungsauflagen angekündigt. Das könnte das Wachstum ankurbeln.
Die Industrie sendete zuletzt leichte Schwächesignale. Ihre Aufträge schrumpften im November um 2,4 Prozent und damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, nachdem sie im Vormonat noch um 2,8 Prozent zugenommen hatten. Allerdings ist der Rückgang vor allem den sinkenden Bestellungen für Flugzeuge geschuldet, die monatlich sehr stark schwanken können.
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