Mehr Panzer nach Europa: „US-Militärpolitik wird sich dort kaum schnell ändern“

  11 Januar 2017    Gelesen: 743
Mehr Panzer nach Europa: „US-Militärpolitik wird sich dort kaum schnell ändern“
Die USA verlegen einem Zeitungsbericht zufolge weitere Panzer und Militärhubschrauber nach Europa. Die Militärpräsenz der Nato nahe der russischen Grenze nimmt zu. Nach Ansicht eines Experten wird sich die Situation auch unter Donald Trump nicht unbedingt schnell ändern.
Die russische „Nesawissimaja Gaseta“ zitiert am Dienstag den Vizechef des United States European Command, Timothy Ray, mit den Worten, die jüngste Ankunft von US-Militärtechnik in Deutschland sei „Teil unserer Bemühungen zur Eindämmung von Russlands Aggression und zur Gewährleistung der territorialen Integrität unserer Verbündeten.“

Nach Angaben des Blattes geht es um gepanzerte Kampffahrzeuge der 3. Panzerbrigade der 4. US-Infanteriedivision. Die amerikanischen Panzer sollen hauptsächlich in Polen und dem Baltikum sowie in Rumänien und Bulgarien stationiert werden. Nach einigen Monaten will die Nato sie rotationsmäßig ablösen.

Die Zeitung kommentiert: „Vorerst gibt es keine öffentlichen Angaben zur genauen Zahl der Panzer und weiteren gepanzerten Kampffahrzeuge, die nach Europa verlegt werden. Doch nach groben Einschätzungen könnten mindestens 200 Panzer des Typs M1A2 Abrams (…) sowie ebenso viele Schützenpanzer des Typs M2 Bradley der angekommenen schweren Panzerbrigade zur Verfügung stehen.“

Das Blatt schreibt außerdem unter Berufung auf stripes.com, es sei geplant, auch US-Hubschrauber der Typen Chinook, Black Hawk und Apache nach Europa zu verlegen, um die US-Kräfte im Baltikum sowie in Polen und in Rumänien zu unterstützen.

„Die Kampfhubschrauber des Pentagons, die nahe der russischen Grenze konzentriert werden können, stellen eine ernsthafte Gefahr dar. Neben den bereits präsenten Nato-Maschinen könnte eine starke Gruppe von insgesamt mindestens 80 Kampfhubschraubern in einem Monat vor Russlands Grenze zu erwarten sein. Zusammen mit den Maschinen europäischer Nato-Länder wird sie die Zahl jener Kampfhubschrauber übertreffen, die dem russischen Militärbezirk West zur Verfügung stehen“, so der Zeitungskommentar.

„Es war offenbar kein Zufall, dass der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Beratung Ende Dezember das Verteidigungsministerium beauftragte, die ‚Änderung der Kräftebilanz weltweit und an der russischen Grenze präzise zu verfolgen, um die Verteidigungspläne rechtszeitig zu korrigieren‘“, kommentiert die „Nesawissimaja Gaseta“ weiter.

Der russische Militärexperte Juri Netkatschew sagte dem Blatt: „Im Moment ist schwer zu sagen, wie die neue US-Administration mit Donald Trump an der Spitze zu den Pentagon-Plänen stehen wird, Panzer und weitere Waffensysteme in Europa zu stationieren. Es besteht aber eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die US-Militärpolitik in der Region kaum schnell ändern wird.“

„Trump kündigte bereits an, er wolle die militärische Stärke seines Landes festigen. Es ist nicht auszuschließen, dass er mit einer Verstärkung der Truppen in Europa beginnen und beispielsweise die europäische Raketenabwehr weiter stärken wird“, so Netkatschew.



Quelle : sputnik.de

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