Marvin Compper (7.), Timo Werner (45.+4) und Eintracht-Profi Jesus Vallejo (67.) mit einem Eigentor erzielten die Treffer für die Leipziger, die die Hinrunde als Aufsteiger mit sensationellen 39 Punkten abschlossen. Frankfurt, bis dahin mit zwölf Gegentoren in 16 Spielen die defensiv zweitbeste Mannschaft, rutschte durch die höchste Niederlage in dieser Saison in der Tabelle vom vierten auf den sechsten Platz (29 Punkte) ab.
Rot nach 125 Sekunden
Es dauerte nur 125 Sekunden, da rieben sich die 42.558 Zuschauer in der ausverkauften Arena die Augen - die aus Leipzig vor Ungläubigkeit, die aus Frankfurt vor Entsetzen. Nach einem Ball in die Spitze auf den aufgerückten RB-Abwehrspieler Bernardo sprintete Eintracht-Keeper Lukas Hradecky aus seinem Tor. Nur, dass er im entscheidenden Moment ausrutschte und den Ball vor Bernardo mit den Händen aufhalten konnte. Rote Karte - Frankfurt mit einem Mann weniger.
Trainer Niko Kovac beriet sich mit seinen Assistenten und nahm Branimir Hrgota raus. Er war der einzige Stürmer in der Startformation, die durch die Ausfälle der Stammspieler Szabolcs Huszti und Marco Fabian ohnehin schon geschwächt gewesen war. Ins Tor musste für den bedröppelten Hradecky der Österreicher Heinz Lindner, es war der erste Pflichtspieleinsatz für den 26-Jährigen. Den von Marcel Halstenberg geschossenen Freistoß wegen des Hradecky-Handspiels konnte Lindner noch glänzend aus dem Winkel holen, der Abpraller landete aber vor den Füßen von Compper. Und der 31 Jahre alte Manndecker erzielte sein erstes Saisontor.
Die Verunsicherung im Eintracht-Spiel konnten die Leipziger aber nicht nutzen, auch weil Lindner gegen Yussuf Poulsen (10.) und Timo Werner (13.) exzellent parierte. Mittlerweile in einer 5-3-1-Formation mit dem Ex-Leipziger Ante Rebic als Spitze machten es neun Frankfurter Feldspieler den RB-Profis schwer. Keine Ecke der Gastgeber, drei für die Eintracht. Lange Zeit war so gut wie nichts zu sehen vom druckvollen Power- und Hochgeschwindigkeitsfußball der Leipziger.
Rebic scheitert zweimal
Stattdessen musste sogar Keeper Peter Gulacsi zweimal (25./34.) retten, jeweils gegen den äußerst aktiven und merklich motivierten Rebic. Erst der zehnte Saisontreffer von Werner, der eine Freistoß-Hereingabe von Naby Keita in der vierten Minute der Nachspielzeit von Hälfte 1 mit dem Kopf unhaltbar für Lindner verlängerte, beruhigte die Nerven von RB-Coach Ralph Hasenhüttl etwas.
Die Gegenwehr der Gäste war gebrochen, nach der Pause konnte RB nachlegen. Nachdem Lindner ein weiteres Mal - diesmal gegen Keita (66.) - pariert hatte, wurde er dann vom eigenen Mitspieler überwunden. Bei der Hereingabe von Halstenberg rutschte Vallejo mit dem Ball ins Tor.
Eine Woche vor dem Duell dem bislang ungeschlagenen Tabellendritten aus Hoffenheim präsentierten sich die Leipziger wieder deutlich gefestigter als gegen den FC Bayern und zuletzt im Winter-Trainingslager. Allerdings geriet RB in der ersten Halbzeit auch in Überzahl mehrmals in Gefahr.
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